So sieht der Lockdown 2.0 in Brüssel aus (der „gefährlichsten Region Europas“)

In Deutschland warnt man vor einem Lockdown 2.0 – in Brüssel gibt es ihn schon. Hier die Maßnahmen, die zunächst für einen Monat eingeführt wurden – und die tief in die Freiheiten der Belgier eingreifen.

  • Alle Restaurants, Kneipen, Café und Bars werden komplett geschlossen.
  • Eine Sperrstunde wird eingeführt – von Mitternacht bis 5 Uhr morgens.
  • Enge Kontakte außerhalb der Familie werden auf eine Person beschränkt.
  • Private Feiern und Versammlungen werden auf vier Personen beschränkt.
  • Das Homeoffice wird wieder zur Regel, aber (noch) nicht zur Pflicht.

Die neue Regierung de Croos hat lange um diese Maßnahmen gerungen. Vor allem die Schließung von Restaurants und Cafés ist umstritten – denn es fehlt der Nachweis, dass von dort eine besondere Ansteckungsgefahr ausgeht.

Die Liberalen hatten versucht, diese Schließung durch Einführung eines nächtlichen Ausgangsverbts zu verhindern. Nun wurde beides eingeführt. Die Freiheiten werden stark beschnitten, wie auch die extremen Kontaktverbote zeigen.

Zuhause bleiben und niemanden treffen wird erste Bürgerpflicht in Belgien. Zur Begründung verweist die Regierung auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern. In Lüttich ist die Lage jetzt schon schlimmer als im März.

Und die COVID-Lage in der Region Brüssel ist „die schlechteste und gefährlichste in ganz Europa“, sagt Gesundheitsminister Vandenbroucke. Man verzeichne einen „Tsunami“ an Infektionen. Kein Wunder, dass sich die EU-Kommission zu einem Hotspot entwickelt…

Siehe auch „Zweite Welle – erste Einsichten aus Brüssel“ und „Vivaldi macht Belgien auch nicht glücklich“