Scholz vs. Macron: Im Zweifel mit den USA

Kanzler Scholz sieht eine multipolare Welt kommen, will aber treuer Partner der USA bleiben. Deshalb lehnt er die europäischen Großmacht-Pläne von Präsident Macron ab.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich gegen Bestrebungen ausgesprochen, die EU zu einer dritten Supermacht neben den USA und China zu machen.

“Wer nostalgisch dem Traum europäischer Weltmacht nachhängt, wer nationale Großmachtfantasien bedient, der steckt in der Vergangenheit”, sagte der SPD-Politiker im EU-Parlament in Straßburg.

Andere Länder würden sich “zu Recht nicht abfinden mit einer bi- oder tripolaren Weltordnung”. Was es brauche, sei Partnerschaft auf Augenhöhe. “Die Welt des 21. Jahrhunderts wird multipolar sein.”

Die EU soll aber offenbar kein eigenständiger Machtpol werden – sondern im Windschatten der Amerikaner segeln. Die USA blieben “Europas wichtigster Verbündeter“, betonte der Bundeskanzler.

Für eine EU als globales Machtzentrum neben den USA und China hatte zuletzt vor allem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron plädiert. Scholz setzt sich nun von ihm ab – wieder einmal…

Siehe auch “Wo Macron recht hat”