Schäubles Pyrrhussieg

Nach dem G-20-Treffen in Moskau präsentierte sich Finanzminister Schäuble als Sieger. Er habe Frankreichs Forderung nach einer Wechselkurspolitik für den Euro abgewehrt und einen “Währungskrieg” verhindert.

Auf dem Papier mag das stimmen. In der Praxis sieht es jedoch ganz anders aus: Der japanische Yen ist immer noch auf Sinkflug, wie das “WSJ” meldet. Da auch die USA weiter auf eine lockere Geldpolitik setzen, bleibt die Hauptlast der Abwertung beim Euro hängen.

Damit verschlechtern sich aber auch die Aussichten für einen exportgetriebenen Aufschwung in der Eurozone. Letztlich wackelt die deutsche Strategie, die die Eurokrise durch Haushaltskonsolidierung und sinkende Löhne beheben will.

Aber das sagt Schäuble natürlich nicht. Er dürfte erst dann aufwachen, wenn der Euro auch für deutsche Exporte zu stark wird – und wenn die Krise seine Wiederwahl gefährdet… mehr zum Thema hier