Noch eine neue Kondition
Freundlich lächelnd kam Finanzminister Schäuble beim Eurogruppen-Treffen an. Er sei „ganz zuversichtlich“, dass eine Einigung zum 3. Griechenland-Programm kommt. Doch dann landete er einen neuen Coup.
Schäuble fordert nämlich nicht nur eine Zusage des IWF, im Boot zu bleiben – trotz der untragbaren Schulden. Er fordert nun auch noch Bail-in-Regeln für die griechischen Banken – genau wie in Zypern.
Auf Zypern dienten sie dazu, ein großes Geldinstitut komplett dicht zu machen. Auch kleine Sparer verloren viel Geld. Das könnte sich nun in Griechenland wiederholen, Zypern gilt schließlich als Modell.
Die Bail-in-Regeln können bei der Rekapitalisierung von schwächelnden Banken helfen – aber auch die Schließung eines Geldinstituts und die Enteignung der Sparer vorbereiten.
Mehr zum neuen Griechenland-Programm hier, zu Schäuble hier (members only)
anamprema
14. August 2015 @ 21:45
Schäuble ist ein Dieb und Verbrecher und er wird dafür die Verantwortung übernehmen müssen für Zypern, für Griechenland und für Deutschland.
OXIgen
15. August 2015 @ 16:10
Da muss ich Sie enttäuschen. Schäuble muss persönlich niemals Verantwortung übernehmen, da er als Gouverneur des ESM für jede Gerichtsbarkeit unerreichbar ist. Wie er mit politischer Verantwortung umgeht, ist ja hinreichend bekannt.
Holly01
14. August 2015 @ 18:27
Hr. Finanzminister Dr. Schäuble hat also durch sein Handeln einen der größten Wirtschaftseinbrüche der Geschichte (in Friedenszeiten) mitverursacht und das dann noch einmal getopt, indem er durch diese Hängepartie, vor der Einigung auf neue Verhandlungen, die (denken) Griechen veranlaßt hat alle Konten so leer wie irgend möglich zu machen und damit den Banken ein „negatives Eigenkapital“ verpaßt, um nun den bail-in zu fordern.
Die 100K€ sind meines Wissens für einen bail-in nicht mehr aktuell, das wird nach „Bedarf“ bestimmt, die Rede war schon etwa 8K€ Restguthaben auf den Konten .. oder nach dem erneuten crash der griechischen Wirtschaft und den zu erwartenden Kreditausfällen auch weniger Rest.
Schäuble bleibt sich treu, er zerstört Griechenland maximal und nimmt dem Land systematisch jede Zukunftsperspektive.
Ich würde denken ein Angriff mit Atombomben würde kaum mehr Schaden verursachen, aber den könnten ja ein paar Menschen unbeschadet überstehen.
Schäuble vernichtet gleich das ganze Land läßt nur die Reichen als Reste, die im Ausland sitzen.
In der Wirkung ist Schäuble ein Massenmörder, auch wenn er nicht selbst den Abzug betätigt.
OXIgen
14. August 2015 @ 21:22
@Holly01
Ich kann Ihren Zorn gut verstehen. Früher habe ich Schäuble wechselweise mal Unwissen, mal Starrsinn unterstellt. Heute fallen mir zu seinem Taktieren ganz andere Begriffe ein. Wenn jemand wie er so völlig gegen jede ökonomische Vernunft agiert, seine Macht so gnadenlos ausnutzt, dann nimmt das wahnhafte Züge an, dann ist das etwas persönliches. Er will „sein“ Europa nach seinen Vorstellungen bauen und es ist ihm schnurzegal, wie viele Opfer sein „Lebenswerk“ kostet. Das ist einfach nur noch krank, das erinnert an die finstersten Zeiten Europas.
Ralle
14. August 2015 @ 21:27
… ppppfffffffffffffff – den hat diese „Rattenpack“ auch „die Institutionen“, „die westliche Wertegemeinschaft“ oder wie auch immer schon lange betätigt.
Wer Geld aus dem Nichts schöpfen kann ist natürlich „systemrelevant“, wer echte Werte und Wrtzuwachs durch Geist und Arbeit schafft ist ein „Nichts“ und muss durch einen bail-in oder bail-out (Worthülsen ohne Sinn und noch weniger Verstand) – um den allerletzten Lohn seiner Arbeit und Mühen gebracht werden, damit die Verweser dieser Welt die nächste Party, den nächsten Event und die nächste Blase starten können!
… and the Band playing „Waltzing Mathilda“ ! vG Ralf
OXIgen
14. August 2015 @ 17:59
Wenn sich Schäuble „ganz versöhnlich zeigt“ (FAZ), dann kann das für Griechenland nur Alarmstufe Rot bedeuten. Er wird, genau wie Merkel, den IWF als scapegoat benutzen, den für heute avisierten Deal platzen lassen und nur einer Brückenfinanzierung zustimmen. Damit die EZB am 20. August bedient wird. Wenn Schäuble gut gelaunt lächelt, dann ist sein Plan besonders perfide, da würde ich jede Wette eingehen.
Eine Zyprisierung griechischer Banken ist gewiss ganz nach seinem Geschmack. Obwohl er sicher weiß, dass die meisten Griechen privat kaum noch 100 € auf dem Konto haben und von daher nichts zu holen ist, trifft er damit die Unternehmen, die Gehälter, Lieferanten und Steuern (sic!) zahlen müssen. Von Wirtschaft versteht er zwar nichts, aber das Ruinieren einer kompletten Volkswirtschaft scheint er meisterlich zu beherrschen.
Carlo
14. August 2015 @ 17:30
Bail-in und Bail-out sind zwar unterschiedlich in der Durchführung, man kann sie aber mit drei Worten beschreiben: Betrug der Bürger.
Peter Nemschak
15. August 2015 @ 09:48
Was ist eine demokratische Geldordnung? Wie und wo in der Realität funktioniert eine solche?
Carlo
15. August 2015 @ 13:38
Nun Herr Nemschak, Sie wissen sicher wie eine Unterhaltung funktioniert. Deshalb, beantworten Sie doch zunächst meine bereits gestellte Frage:
„Wo bleibt Ihr Sinn für die Marktwirtschaft oder ist er Ihnen abhanden gekommen?“
Ich bin dann gern bereit auf Ihre Fragestellungen einzugehen.
Aer
14. August 2015 @ 16:26
Hallo Herr Nemschack,
Wenn ich Sie recht verstehe, dann sind Menschen mit einem Guthaben über 1000.000€ keine Steuerzahler?Sind Gläubiger auch keine Steuerzahler?
Vielleicht sollte man mit der so exakten deutschen Sprache sorgfältiger umgehen,bzw.nocht Eindeutiges zuZweideutigem machen.
Peter Nemschak
14. August 2015 @ 15:56
Bail-in heißt: Einlagen über Eur 100.000, eine sinnvolle, von der EU beschlossene Maßnahme, um Schaden von den Steuerzahlern soweit wie möglich abzuwehren. Im übrigen gilt dieses Modell für alle zukünftigen Bankpleiten in der EU. Es besteht also kein Grund für eine Schäuble-Phobie. Soll denn der Steuerzahler für alles seinen Kopf hinhalten?
ebo
14. August 2015 @ 16:09
Bail-in heißt vor allem: Es sollen Banken abgewickelt werden, nachdem die Eurogruppe Griechenland zuvor den Bankenrettungsfonds entzogen hatte. Ein Coup.
Peter Nemschak
14. August 2015 @ 16:18
Entweder rekapitalisieren oder abwickeln, Fusionen nicht ausgeschlossen. Banken ohne nachhaltiges Geschäftskonzept gehören weg.
DerDicke
14. August 2015 @ 17:45
Und was bringt es dem Steuerzahler wenn er arbeitslos wird, weil vielen Firmen das Geld genommen wird? 100k sind für ein KMU Peanuts. Das sind die monatlichen Kosten für 20 Mitarbeiter und ein Gebäude.
Peter Nemschak
14. August 2015 @ 20:20
Soll schon wieder der Steuerzahler herhalten? Die intelligenteren Kleinunternehmer werden Wege finden, dieses Risiko zu minimieren.
Carlo
14. August 2015 @ 22:20
Niemand soll es zahlen, Herr Nemschak, niemand. Wo bleibt Ihr Sinn für die Marktwirtschaft oder ist er Ihnen abhanden gekommen?
Girokonten zeigen nichts weiter als die Schulden der Bank gegenüber ihren Kunden. Wer von Griechenland verlangt, dass es Schulden bezahlt, sollte es erst recht von den banken verlangen. Von daher ist es ein NO GO, wenn die Kunden mit ihren Girokonten für die Bank haften. Ja, es ist wieder die undemokratische Geldordnung …