Risse in der Euro-Front
In diesem Blog habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Eurozone keineswegs geschlossen hinter Merkel & Schäuble steht. Nun treten die Risse in der Euro-Front offen zutage. Tweet aus dem Elysée-Palast:
Je souhaite que la négociation avec la #Grèce reprenne, un accord reste possible. La France est toujours disponible pour le dialogue.
— François Hollande (@fhollande) 29. Juni 2015
Zu gut deutsch: Frankreich Hollande ruft zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Griechenland auf. Zuvor hatte sich sein Finanzminister bereits gegen Schäuble gestellt.
Bei der Eurogruppen-Sitzung am Samstag forderte Sapin eine Debatte über die Frage, ob man das Hilfsprogramm bis zum Referendum verlängern könne. Schäuble & Co. blockten ihn ab.
Beim EU-Gipfel letzte Woche hatten auch die Chefs aus Österreich, Zypern und Bulgarien für einen flexibleren Kurs plädiert. Doch dann kam Tusk mit seinem “Game over”… – Mehr zur neuen Eurokrise um Griechenland hier
Der jetzigen griechischen Regierung blind zu vertrauen wäre naiv. Was spricht gegen das Prinzip Geld Zug um Zug gegen Reformen? Es liegt der Verdacht nahe, dass die griechische Regierung das Geld nehmen, aber so wie ihre Vorgängerinnen auf Reformen “vergessen” wollte. Nicht die Beträge waren der Knackpunkt sondern das Prinzip. Die Idee eines Referendums kam nicht von der EU sondern von der griechischen Regierung.