Streit um Obelix und die Belgier

Unruhe im Land von Asterix und Obelix: Nachdem Obelix-Darsteller G. Dépardieu beschlossen hat, Frankreich zu verlassen, kündigte Präsident Hollande Maßnahmen gegen die Steuerflucht an. Dépardieu lässt sich nur einen Kilometer hinter der französische Grenze in Belgien nieder – offenbar, um der neuen Reichensteuer zu entkommen.

„Wir haben nicht mehr dasselbe Vaterland“, kündigte Dépardieu in einem Brief an Premier Ayrault an. Er werde seinen Reisepass abgeben und Frankreich endgültig verlassen. In 45 Jahren habe er 145 Mill. Euro an Steuern gezahlt, nun sei das Maß voll. Ayrault hatte Dépardieus Verhalten „ärmlich“ genannt, weil dieser „keine Steuern zahlen“ wolle.

Hollande und seine sozialistische Regierung hatten nach dem Wahlsieg im Mai die Spitzensteuer für Millionäre auf 75 Prozent hochgesetzt. Seitdem flüchten die Reichen reihenweise nach Belgien. Allerdings hatte auch schon Hollandes Amtsvorgänger Sarkozy angekündigt, die Abkommen mit europäischen „Steuerparadiesen“ neu verhandeln zu wollen.

Neben Belgien geht es auch um Luxemburg und die Schweiz. Die EU-Kommission in Brüssel wollte sich bisher nicht zu dem Streit äußern.