Nun droht Juncker mit Handelskrieg
Verstehe noch einer EU-Kommissionchef Juncker. Gestern war er gegen Mauern in der Flüchtlingspolitik, heute will er Lager in Afrika. Gestern warnte er vor einem Handelskrieg mit den USA, nun droht er selbst damit – und was für einem!
Auf lockere 294 Mrd. Dollar (258 Mrd. Euro) pro Jahr könnte sich der Wert der US-Waren bemessen, die von Vergeltungsmaßnahmen auf US-Zölle gegen Autos und Autoteile betroffen wären, rechnet Juncker bzw. dessen Adlatus Selmayr vor.
Das wären 19 Prozent aller US-Exporte im Jahr 2017. Die unmißverständliche Botschaft: US-Präsident Trump geht ein hohes Risiko ein, wenn er es auf einen Handelskrieg anlegt.
Allerdings ist die Zahl aus Brüssel mit Vorsicht zu genießen. Denn die Kommission rechnet alle möglichen Folgen und Nebenwirkungen auf US-Zölle zusammen, nicht nur die europäischen.
Außerdem wiegelt Juncker gleich wieder ab. Ende Juli will er nach Washington reisen, um Trump doch noch von seinen Autozöllen abzubringen – mit Argumenten.
Allerdings ist kaum zu erwarten, dass Trump sich besänftigen lässt, wenn man ihm Hammer-Zahlen wie diese präsentiert…
Siehe auch „Juncker will Trump umstimmen – mit Argumenten!“
Peter Nemschak
2. Juli 2018 @ 22:40
Bitte Juncker nicht absichtlich missverstehen ! Europa will keinen Handelskrieg. Wenn es diesen aber aufgezwungen bekommt, wird es ihn (hoffentlich) mit aller gebotenen Entschlossenheit führen. Dass ein Handelskrieg niemandem nützt, ist eine Binsenweisheit und braucht an dieser Stelle nicht nochmals wiederholt zu werden. Handelspazifismus führt nicht weiter, wenn jemand einen Handelskrieg vom Zaun gebrochen hat. Die Chinesen meinen es mit dem Zurückschlagen ernst, auch wenn es auf ihrer Seite Opfer kosten wird. Bei der EU bestehen diesbezüglich zu Recht Zweifel. Wer mehr Respekt gebietet, sollen die geneigten Leser entscheiden.
Oudejans
3. Juli 2018 @ 00:06
>>“Wenn es diesen aber aufgezwungen bekommt, …“
… dann wird zurückverzollt.
Oudejans
2. Juli 2018 @ 18:26
>>“Gestern war er gegen Mauern in der Flüchtlingspolitik, heute will er Lager in Afrika.“
Ja nun, in Afrika ist es oft warm, da genügen Zäune. Das haben Sie übersehen.