Neues vom Wirtschaftskrieg (62): Eklat in der Uno

Der Wirtschaftskrieg zieht immer weitere Kreise. Serbien sichert sich einen günstigen Gas-Deal mit Russland. Moskau will Getreide über den Hafen von Odessa ausschiffen. Und in der Uno kommt es zum Eklat zwischen der EU und dem russischen Botschafter.

  • Ernährungs-Krise: Michel beschuldigt Russland der Lüge. In a speech at the United Nations Security Council, European Council President Charles Michel pushed back hard against Russian claims that Western sanctions are causing a global food crisis. Michel’s charges of lying by the Kremlin infuriated the Russian ambassador, who stormed out of the meeting as Michel jabbed that perhaps the diplomat didn’t want to hear the truth. “The EU has no sanctions on the agricultural sector — zero,” Michel said. “And even our sanctions on the Russian transport sector do not go beyond our EU borders,” he continued. “They do not prevent Russian-flagged vessels from carrying grain, food or fertilizers to developing countries.” – Michel hat die eigentlichen Probleme ausgeklammert: Die Folgen der EU-Sanktionen für Düngemittel-Hersteller, Schiffstransporte und Banken infolge des SWIFT-Banns gegen russische Geldinstitute.
  • Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. “In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten”, beschrieb die kremlnahe Tageszeitung “Iswestija” unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf. Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren.
  • Annäherung statt Abgrenzung: Während die EU ein Sanktionspaket nach dem anderen gegen Russland verhängt, stärkt der EU-Beitrittskandidat Serbien die Beziehungen zu seinem traditionellen Verbündeten. Ungeachtet der Kritik jubelte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic über den „bei weitem besten Deal in Europa“, mit dem sich sein Land weiterhin sehr günstige Gaslieferungen aus Russland sichere – während in Europa die Sorge vor einem Lieferstopp wächst, nachdem Russland einigen EU-Ländern bereits den Gashahn zugedreht hat.

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