Neues vom Wirtschaftskrieg (250): Ukraine kurz vorm Ramsch

Russland umgeht Bargeld-Sanktionen. Russischer Oligarch will Luxemburg ruinieren. Und die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf “RD” herab.

  • Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf “RD” von zuvor “C” herab. Die US-Bonitätswächter begründen den Schritt mit dem Ablauf einer Zahlungsfrist für die Zinsen auf eine Anleihe über 750 Millionen Dollar mit einer Laufzeit bis 2026. Die Zahlung wäre am 1. August fällig gewesen. “RD” steht im Fitch-Bewertungssystem für “Restricted Default”, auf Deutsch etwa “eingeschränkter Ausfall”. (Reuters) – Trotz der Herabstufung auf (kurz vor) Ramsch tut die EU immer noch so, als erfülle die Ukraine alle Voraussetzungen zum Beitritt – wozu auch eine funktionierende Marktwirtschaft zählt…
  • Russischer Oligarch will Luxemburg ruinieren. Der russisch-israelische Geschäftsmann Michail Fridman hat seine Drohung wahr gemacht und fordert vor Gericht mindestens 16 Milliarden US-Dollar von Luxemburg. (…) Luxemburg hatte beschlossen, das Vermögen von Fridman einzufrieren, nachdem er und ein Geschäftspartner von ihm auf die EU-Sanktionsliste gesetzt worden war. Die erhobenen Vorwürfe waren aber nicht hinreichend belegt, urteilte im April der Gerichtshof der EU, und die Sanktionen seien daher ungerechtfertigt. (Luxemburger Wort)
  • Russland umgeht Bargeld-Sanktionen: Eine Auswertung von Reuters hat ergeben, dass Russland weiterhin Zugang zu Dollar- und Euro-Banknoten hat. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf bislang unveröffentlichte Zolldaten. Trotz der Sanktionen sind demnach seit März 2022 Dollar- und Euro-Banknoten im Wert von rund 2,3 Milliarden US-Dollar nach Russland gelangt. (…) Geholfen haben dabei Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei, die keine Handelsbeschränkungen mit Russland verhängt haben. (telepolis)