Neues vom Wirtschaftskrieg (249): Ukraine löst Gaspreis-Schock aus
Neues Zahlungssystem soll US-Dollar ablösen. Wie die USA von Ukrainekrieg und Sanktionen profitieren. Und ein angeblicher ukrainischer Angriff auf russische Gasanlagen löst Preisschock aus.
- Angeblicher ukrainischer Angriff auf russische Gasanlagen löst Preisschock aus. Die Ukraine erobert laut unbestätigten Berichten einen russischen Gaseinspeisepunkt. Die Gaspreise in Europa steigen auf ein Jahreshoch. (…) Auslöser war ein Bericht des russischen Militärblogs Rybar. Dieser hatte erklärt, die ukrainischen Truppen hätten bei ihrem Vormarsch einen wichtigen Einspeisepunkt für Erdgas nahe der Stadt Sudzha eingenommen. Diese Anlage ist die letzte, über die Gaslieferungen nach Europa abgewickelt werden. (telepolis) Von einem Lieferstopp wären hauptsächlich Österreich und die Slowakei betroffen. Sie gehören zu den wichtigsten Importeuren von russischem Pipelinegas.
- Wie die USA von Ukrainekrieg und Sanktionen profitieren. Deutschland droht durch Ukrainekrieg die Deindustrialisierung. Viele Unternehmen zieht es in die USA. In Connecticut ist das Zentrum der Rüstungsindustrie. (Berliner Zeitung) Auch Russland habe von den Sanktionen profitiert, sagt der Wiener Handelsökonom Gabriel Felbermayr, mehr dazu hier (n-tv)
- Brics Bridge: Neues Zahlungssystem soll US-Dollar ablösen. Die Vorsitzende des Föderationsrates von der Staatspartei Einiges Russland, Walentina Matwijenko, bekräftigte auf einer Pressekonferenz den Plan, im Rahmen der Staatsvereinigung Brics eine vom US-Dollar unabhängige Finanz- und Abwicklungsplattform „Brics Bridge“ zu schaffen. (Berliner Zeitung)
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Arthur Dent
9. August 2024 @ 10:04
Für die Durchleitung des Gases erhält die Ukraine jährlich etwa 600 Mio. Dollar – offensichtlich kann die Ukraine ja gut darauf verzichten.
exKK
9. August 2024 @ 11:20
Wenn man Milliarden aus der EU völlig ohne Gegenleistung erhält, kann man offenbar sehr gut darauf verzichten. Wer wie die Ukraine einen Sugar-Daddy wie Biden hat, der muss sich um nichts sorgen…
Helmut Höft
9. August 2024 @ 08:43
Wie kann man nur in eine solche Lage geraten? Dummheit reicht dafür nicht aus, es muss böser Wille aller Beteiligten voirausgesetzt werden!
Diese Scharmützel der Ukraine auf russischen Boden (Kieserich Rodewetter & Kumpane: „Der Krieg muss nach Russland getragen werden!“) erinnern doch stark aun ’45 https://de.wikipedia.org/wiki/Ardennenoffensive
Auf der einen Seite steht „der Iwan im Haus“, auf der anderen Seite werden noch Fenster geputzt? Lächerlich!
Skyjumper
8. August 2024 @ 16:17
Von „unbestätigt“ kann man mittlerweile wohl nicht mehr sprechen. Nachdem es bereits seit 2 Tagen in den einschlägigen Telegram-Kanälen, seit gestern in der BBC und seit heute Morgen selbst auf deutschen Radiostationen vermeldet wird.
Und die Messstelle „Suja“ liegt so dicht ander Grenze das man wohl als gesichert davon ausgegen kann dass sie mittlerweile ukrainisch Kontrolliert, ggf. sogar bereits zerstört wurde. Und das ist, oder war, tatsächlich die letzte Übergabestelle für russ. Erdgas in die Ukraine.
Das davon nun vor allen Österreich und die Slowakei betroffen sind ist auch nur vordergründig so. Bedingt durch das eur. Verteilersystem werden sich die Fehlmengen in allen Staaten der EU bemerkbar machen. Preislich sowieso.
Das „Zündeln“ wird überall intensiviert. Seit gestern nutzt auch al-Assad in Syrien die Gunst der Stunde aus, dass sich die USA derzeit auf Israel/Iran konzentrieren müssen und geht mit seinen Truppen gegen die Kurden im Norden des Landes vor. Wetden sich die USA dort zurückziehen? Falls ja steht den Kurden ein heisser Winter zwischen al-Assad und Erdogan bevor.
Was schließlich das alternative Zahlungssytem der BRICS anbelangt muss man wohl abwarten. Wollen wollen sie schon lang. Nur so richtig umgesetzt bekommen sie es noch nicht. Und da spielen wohl auch die hintergründigen Rivalitäten der unterschiedlcihen Systeme eine Rolle die China und Russland ja bereits seit längeren national entwickelt haben. Auch innerhalb der BRICS ist man sehr bemüht sich nicht intern übervorteilen zu lassen. Freunde sind das nicht. Aber über kurz oder lang wird es kommen. Und egal wie lang es noch dauern wird …. für „den Westen“ wird es zu schnell sein.
exKK
8. August 2024 @ 21:56
“Bedingt durch das eur. Verteilersystem werden sich die Fehlmengen in allen Staaten der EU bemerkbar machen. Preislich sowieso.”
So dankt die Ukraine die EUropäischen Abermilliarden, die unsere transatlantischen Agenten ihnen hinten und vorne reinstecken.
Richard Roe
9. August 2024 @ 08:31
Es ist ja noch gar nicht sicher, wofür sich die Chefs in Kiew entscheiden werden. Sicher ist jedenfalls, dass es für die Durchleitung von russischem Gas für Österreich, Ungarn und die Slowakei ab 2025 keinen Vertrag mehr gibt. Da kann vorher noch einiges passieren.
exKK
9. August 2024 @ 09:32
@ Richard Roe:
Hätten unsere „Freunde“ NordStream nicht weggesprengt, könnte uns die Durchleitung durch die Ukraine völlig egal sein und wir wären von dem Regime in Kiew nicht erpressbar.
Skyjumper
9. August 2024 @ 18:35
@exKK
Hätten unsere „Freunde“ uns nicht diese transatlantischen Sprechpuppen herangezüchtet, die sich hierzulande Politiker nennen, könnte und die Durchleitung aus der Ukraine immer noch völlig egal sein. Da liegen 4 Röhren in der Ostsee – wirklich gesprengt ist nur 1. Die anderen 3 könnte man mit „nem Schraubenzieher plus Hammer“ binnen 3-4 Wochen wieder in Betrieb nehmen – den politischen Willen dafür vorausgesetzt.
exKK
9. August 2024 @ 23:00
@ Skyjumper:
„Die anderen 3 könnte man mit „nem Schraubenzieher plus Hammer“ binnen 3-4 Wochen wieder in Betrieb nehmen…“
Bekommt unsere Industrie solche Werkzeuge denn noch zu einem vernünftigen Preis produziert?