Neuer Pfizer-Deal: Polen steigt aus, das Parlament murrt
Der neue EU-Deal mit dem US-Pharmakonzern Pfizer, der milliardenschwere “Stornogebühren” für nicht gelieferte Impfstoffe vorsieht, stößt auf Widerstand. Polen steigt aus, das Europaparlament murrt.
Die Vereinbarung mit Pfizer und dem deutschen Unternehmen BioNTech hatte die EU-Kommission Ende Mai getroffen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ fallen durch die Vereinbarung hohe „Stornogebühren“ an.
Allein Deutschland müsse „mehrere hundert Millionen Euro“ zahlen, weil es weniger Impfdosen abnehme als ursprünglich vereinbart. Wenn die Angaben richtig sind, geht es für alle 27 EU-Staaten um mehrere Milliarden Euro.
“Empörende Forderung”
Doch Polen zieht nicht mit. Gesundheitsminister Adam Niedzielski bezeichnete die Forderung Pfizers nach Zahlungen für nicht gelieferte Dosen als unverschämt und “empörend”. Sein Land werde die Vereinbarung der EU-Kommission nicht mittragen.
Dem Minister zufolge teilen mehrere EU-Mitgliedsländer, darunter Ungarn und Rumänien, die Kritik Warschaus an der Vereinbarung der Kommission. Auch Litauen werde sich wahrscheinlich der Opposition anschließen, fügte Niedzielski hinzu.
Er stellte zudem klar, dass die Probleme nur einen Impfstofflieferanten beträfen. Mit allen anderen habe man sich über „die wesentlichen Kürzungen“ der Lieferungen geeinigt, so der Minister.
“Schwer nachvollziehbar”
Ärger gibt es auch im Europaparlament. Die Abgeordneten sind auch bei diesem Deal übergangen worden und bekommen nicht einmal Einsicht in die Verträge, auf denen die “Stornogebühren” angeblich beruhen.
Es sei „schwer nachvollziehbar, dass eine private Firma, die finanziell massiv von der Pandemie profitiert hat und öffentliche Gelder zur Entwicklung eines Impfstoffes bekommen hat, sich weigern kann, die mit der EU abgeschlossenen Verträge mit EU-Abgeordneten zu teilen“, erklärte die EU-Abgeordnete Tilly Metz (Grüne).
Pfizer besaß sogar die Frechheit, dem Parlament einen Fragebogen vorzulegen, um die Nachfragen der Abgeordneten ins Lächerliche zu ziehen. Auch die EU-Kommission verweigert jede Auskunft. Kein Wunder – denn ausgehandelt hatte den Pfizer-Deal niemand Geringeres als Behördenchefin von der Leyen…
Siehe auch Pfizer hat alle über den Tisch gezogen
Towanda
3. Juli 2023 @ 15:47
Man glaubt es doch wohl nicht, oder?
https://www.politico.eu/article/eu-buys-vaccine-capacity-to-prepare-for-next-pandemic/
ebo
3. Juli 2023 @ 16:28
Ja, kaum zu glauben!
european
6. Juni 2023 @ 11:20
Sind wir doch ehrlich. Das Ganze ist ein Geschaeft, bei dem am Ende immer wieder feststeht, wer das Ganze bezahlt. Die Buerger. Erst der grosse Jubel, dass BionTech sogar das deutsche BIP gesteigert hat, jetzt der grosse Katzenjammer, dass die Krankenkassen das bezahlen muessen und wegen des grossen Finanzlochs nun die Leistungen gekuerzt werden muessen.
Wer haette das gedacht?
Ich moechte hier auf einen Beitrag von Milosz Mattuschek ueber Bill Gates auf seinem Blog „Freischwebende Intelligenz“ hinweisen. Nun bin ich keine Anhaengerin der generellen Bill Gates Verschwoerung, trotzdem lohnt es sich, sich insbesondere den Videobeitrag ueber Gates anzusehen, in dem er z.B. von „20 percent return“ schwaermt, wenn man in Impfungen investiert. Kein Wunder also, dass er Impfungen fuer und gegen alles propagiert. Gates hat auch seinerzeit grosse Aktienpakete von Pfizer gekauft und massiv von den Kurssteigerungen profitiert. Er ist mittlerweile der groesste Ackerland-Besitzer der USA und gleichzeitig ein Befuerworter von hybridem Saatgut, also jenem Saatgut, das jedes Jahr neu gekauft werden muss. Ein Saulus, der gern Paulus waere und trotzdem Saulus bleibt. M.E. ist er auch nicht der einzige in dieser Liga.
https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/bill-gates-bosewicht-oder-einfach?utm_source=%2Fsearch%2Fbill%2520gates&utm_medium=reader2
Stef
6. Juni 2023 @ 11:55
Bill Gates schwärmt in dem Video von einem “over 20:1 return”, das scheint mir deutlich mehr zu sein als die erwähnten 20 %. Renditen im Bereich einstelliger Prozentzahlen sind was für einfache Anleger (die bei kleineren Börsenbewegungen auch als erstes alles verlieren). Oligarchen Marke Bill Gates haben da scheinbar andere Vorstellungen über die Renditedimension, wenn ich mich nicht verrechne dann mehr als 2.000 % …
european
6. Juni 2023 @ 13:47
Das ist durchaus moeglich, dass ich mich da verhoert habe. Vielen Dank fuer den Hinweis. Ich sehe mir das nochmal an.
Bei allen gesundheitlichen Aspekten muss man eben sehen, dass das hier ein knallhartes Geschaeft mit hohen Gewinnspannen ist.
Lebensfreude
6. Juni 2023 @ 10:59
Diese UvdL, ungewählt, selbstherrlich größenwahnsinnig, für mich auch psychopathisch, gehört lebenslang bei Wasser und Brot hinter Gitter. Unglaublich, was sich dieses Individium auf Kosten der Bürger erdreistet. Noch unglaublicher, dass sie nicht gestoppt und entfernt wird. Geschützt von wem? Wer diese Institutionen, WEF, WHO, UNO, BlackRock, FDA, Gates Stiftung usw. samt den irren Philantropen immer noch nicht als tödliche Gefahr für die Menschheit erkennt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Stef
6. Juni 2023 @ 10:48
https://norberthaering.de/news/who-eu-covid-certificate/
M.E. war das erst der Anfang und allenfalls die Spitze des Eisbergs. Liest man diesen Bericht und die vielen anderen Hintergrundrecherchen des von mir sehr geschätzten Norbert Häring wird klar, dass eine Allianz von Pharma- und IT-Magnaten mit Segen der USA zuerst die WHO gekapert hat und sich jetzt anschickt uns einem strengen Profit-Regime zu unterwerfen. Dessen Ziel ist es sicherzustellen,
– dass die WHO über die Ausrufung von Gesundheits-Notständen sowie über die regional, national und international zu treffenden Maßnahmen entscheidet,
– dass die großen privaten IT-Unternehmen die Federführung bei der Überwachung des Impfstatus bei Grenzübertritten bekommen und damit faktisch zu einer Weltpassbehörde werden
– und dass über diesen Hebel der biometrisch gestützte globale Identitätsnachweis eingeführt wird.
– Damit wäre dann der Zusammenführung sämtlicher Lebensdaten über jeden von uns über den zentralen biometrischen Identifikator nur ein Katzensprung. M.a.W. können dann faktisch staatliche wie nicht-staatliche Akteure alles über uns erfahren, weil ja zunehmend alles digitalisiert wird.
Wohin das führt, überlasse ich der Phantasie, angefüttert von Orwell und Snowden.
Das bringt die Pfizers, googles und Microsofts dieser Welt in die Lage, noch effizienter Profite zu machen. Und es bringt uns Bürger in die Lage, entscheiden zu „dürfen“ zwischen drastischen Einschränkungen unserer Lebensführung (Grenzübertrittsverbote, Kontensperrungen, aber auch Arbeitsverbote?) für den Fall nicht ausreichender „Gesundheitszertifikate“ auf der einen Seite und der Verabreichung profitabler Medikamente und Impfstoffe unter zunehmend gesenkten Zulassungsstandards auf Geheiß der privat und kommerziell gesteuerten WHO.
Keineswegs ist eine Kontrolle des Ganzen durch demokratischen Institutionen vorgesehen, sondern bestenfalls durch privatwirtschaftlich dominierte Aufsichtsräte und Wirtschaftsprüfer. Wenn ich raten dürfte, werden Rechtsmittel gegen diese Maßnahmen zwanglos vor die internationale Schiedsgerichtsbarkeit führen.
Die Einschränkungen von Demokratie und Rechtsstaat sind kaum zu überschätzen, sollte dies so kommen. Und ich wüsste derzeit keine relevante politische Kraft, die das verhindern will und kann. Nun mag man sich ausmalen, wie die Verhandlungsposition der EU und Deutschland gegenüber der Pharmaindustrie sich angesichts einer solchen Machtverschiebung entwickeln wird.
Ein eskalierender Krieg mit der Ukraine oder gar mit China wäre m.E. die ideale Grundlage, diese sagen wir mal schwer verkaufbaren Weichenstellungen bei uns durchzusetzen.
Gerne lasse ich mich des Pessimismus überführen.
Thomas Damrau
6. Juni 2023 @ 08:01
Die Pharma-Industrie war schon immer gut darin, maximale Gewinne für sich herauszuholen:
– In der Branche herrscht ein ungutes Verhältnis zwischen sehr hohem Marketing-Budget und im Vergleich dazu geringem Forschungsbudget.
– Geforscht wird vor allem da, wo Profit lauert. Wer eine seltene und unprofitable Krankheit hat, schaut in die Röhre. Auch bei Psycho-Pharmaka und Anti-Biotika wird mangels Profit-Aussichten relativ wenig geforscht.
– Die Forschungsergebnisse staatlicher Universitäten werden gerne abgegriffen und versilbert. BionTech ist hier ein Musterbeispiel, wie staatlich geförderte Forschung kommerzialisiert werden, ohne dass Patent-Gebühren zu Gunsten des Steuerzahlers anfallen.
– Die mRNA-Technologie, auf der Corona-Impfstoff beruht, war ursprünglich für eine hochspezialisierte und teure Krebs-Therapie gedacht (auf diesem Gebiet steht der Durchbrucht noch aus.) Corona war ein willkommenes Zubrot.
– Verkauft wird oft, indem man ÄrztInnen mit allerlei Goodies gewogen macht.
– „Alte“ Medikamente werden leicht verändert, um das Patent auf den Wirkstoff dadurch künstlich zu verlängern – und schon kann man hohe Preise fordern, da die Konkurrenz fehlt.
– usw.
Und die guten Gewinne der Pharmariesen zahlt die sprichwörtliche Supermarktkassiererin, deren Krankenkassenbeiträge kontinuierlich steigen.
Dazu kommen gute Beziehungen in die Politik, die dafür sorgen, dass die obigen beschriebenen Praktiken nicht in Frage gestellt werden. Dardurch sind die Konzerne so gut wie unangreifbar, vor allem wenn dann noch eine Pandemie ausbricht.
Soll heißen: Das Spiel zwischen EU-Kommission und Pfizer/Biontech, das wir hier diskutieren, ist nur die Hardcore-Version dessen, was auch in „normalen Zeiten“ passiert.
KK
5. Juni 2023 @ 22:01
Das ist alles derart absurd – die Verantwortlichen dies- und jenseits des Atlantik sollte alle der Blitz beim Sch… treffen!
Als Kind hab ich mal „bei uns in Schilda“ gelesen – nicht ahnend, dass die Realtiät im 21. Jahrhundert noch viel absurder werden soll und dass Schilda dann Brüssel heissen würde!