Nach Krieg in Gaza: Die EU soll sich raushalten – und zahlen
Aufatmen in Israel und Gaza: Der vereinbarte Waffenstillstand hat begonnen, die erste Phase des Abkommens zur Beendigung des Gaza-Kriegs wird nach und nach umgesetzt. Die EU spielt dabei keine nennenswerte Rolle – sie soll vor allem zahlen.
Vor zwanzig Jahren war ich mit dem früheren EU-Außenbeauftragten Solana auf Pressereise im Nahen Osten. Solana wurde in Tel Aviv und Ramallah wie ein Staatschef empfangen, Israelis und Palästinenser hörten damals noch auf die EU.
Heute können die EUropäer schon froh sein, wenn sie überhaupt noch empfangen und angehört werden. Für Israels Regierungschef Netanjahu sind sie “irrelevant”, Solanas Amtsnachfolgerin Kallas ist so gut wie unsichtbar.
Für Aufsehen sorgen eigentlich nur noch Frankreichs Staatschef Macron, der Palästina symbolisch unter großem Tamtam anerkannt hat – und Kanzler Merz, der unbeirrbar an der Seite Israels steht und EU-Sanktionen weiterhin blockiert.
Macron hat immerhin noch schnell ein Außenministertreffen in Paris organisiert. Merz hat 29 Mill. Euro an Soforthilfe zugesagt und behauptet, nun gebe es keinen Grund mehr für Palästina-Demos und europäische Hilfsflotten.
Kriegskosten bezahlen und Klappe halten – das scheint das Motto in Berlin sein. Doch auch von Brüssel ist kaum mehr zu erwarten. Beim Friedensprozess in Gaza spielt die EU ebenso wenig eine Rolle wie bei den Friedensplänen für die Ukraine.
US-Präsident Trump hat seinen 20-Punkte-Plan nicht mit der EU abgesprochen. Die Zweistaaten-Lösung, die die EUropäer fordern (Deutschland nur unter Vorbehalten), kommt darin nicht vor – Netanjahu lehnt sie weiterhin strikt ab.
Nur wenn’s ans Zahlen geht, dann erinnern sich plötzlich alle an EUropa. Man darf gespannt sein, wie hoch die Rechnung ausfällt. EU-Chefin von der Leyen hat schon erklärt, dass sie zahlungswillig ist. Dabei sind die Kassen leer…
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— James Jackson (@derJamesJackson) October 10, 2025

KK
12. Oktober 2025 @ 17:45
Sollte man nicht israelische Vermögen in der EU einfrieren und für den Wiederaufbau Gazas verwenden? Wäre ja keine neue Idee…
ebo
12. Oktober 2025 @ 18:41
Modell Russland 🙂
Kleopatra
13. Oktober 2025 @ 06:51
Russland ist der Aggressor. Israel verteidigt sich gegen die Hamas.
Monika
12. Oktober 2025 @ 17:35
Kallas ist so gut wie unsichtbar…aber ihre russophobe Stimme dafür umso vernehmlicher. Sie kann es kaum noch erwarten, dass die Dtsche Panzerbrigade in Litauen endlich zum Einsatz kommt und der Endkampf gegen Russland beginnen kann. “Samt Familien”, wie in Litauen und bei uns in den Medien immer wieder betont wird, wurden sie dort angesiedelt, ja sogar die Standorte von den KiGas und der Deutschen Schule sind öffentlich gemacht. Brigaden anderer Staaten in Estland und Lettland sind bei solchen Auskünften deutlich zugeknöpfter. Ich werde den persönlichen Eindruck nicht los, dass diese Panzerbrigade nur dort stationiert wurde, um ehrenhaft samt ihren Familien den Heldentod für Deutschland zu sterben, natürlich “von der Hand der russischen Aggressoren”. Sie fragen wozu? Um in Deutschland die ersehnte und erwartete heiße Welle der Wut zu erzeugen, die dann endlich die Reihen der Bundeswehr mit hitzigem Kampfgeist junger Deutscher füllt und die nötige Parlamentsabstimmung positiv ausfallen lässt. Diese Stationierung und die damit gewollt in Kauf genommene “Opferung” deutscher Soldaten soll die Initialzündung abgeben, zur geforderten Kampffähigkeit. Die deutschen “Experten” verplappern sich wohl nicht ohne Absicht so oft: 2026 Abschluss der Stationierung der US-Multi-Domain-Task-Force und 2029 müssen wir dann ab einem gewissen Zeitpunkt “zurückschiessen”…
Michael
12. Oktober 2025 @ 16:16
Raushalten … !? Von wegen, wie ich soeben vernehme wegen Starmer, UvdL, Merz, und Konsorten Anfang der Woche in Sharm El Sheikh einfinden um Trump und einstweiligen Waffenstillstand (in dieser Reihenfolge) zu feiern. Es heißt auch u. A. Merz dränge darauf eine Rede halten zu dürfen! Das ist für ihn dann Führung! Gleichzeitig pestet Wadephul seinen ägyptischen Kollegen gemeinsam eine große internationale Konferenz abzuhalten zum Thema humanitäre Hilfe und Wiederaufbau! Dumm nur dass man selbst kein Geld hat sondern die Anderen, Emeratis, Saudis, etc.!
Armes Deutschland … !
Arthur Dent
12. Oktober 2025 @ 08:52
„Deutschland“ (die politische Führung zumindest) kann es mit dem „Scheckbuch zücken“ für Wiederaufbau gar nicht erwarten. Außenministerium und Entwicklungshilfeministerium streiten sich schon, wer mehr geben darf. Geld dürfte gewohnheitsgemäß bei amerikanischen Investoren
landen.
(Kanzler Merz will vielleicht sogar vor Ort eine Rede halten, „wenn er drankommt“).
Helmut Hoeft
11. Oktober 2025 @ 11:09
Man hat erst die Türklinke in die Hand genommen und heruntergedrückt, die Türe zum Frieden ist noch lange nicht geöffnet, geschweige denn, dass sich Israelis (Trauma Shoa) und die Palestinenser (Trauma Nakba – Shoa/Nakba: beides bedeutet das Gleiche für die jeweiligen Völker) dazu entschlossen hätten gemeinsam durch die Tür zum Frieden zu gehen *. Die Hardliner auf beiden Seiten sind längst noch nicht ausgeschaltet(!! ja, ausgeschaltet! Deren Positionen sind schlichtweg nicht vereinbar).
“There is no more reason …” Hoffentlich irrt Joachim-Friedrich Martin Josef nicht schon wieder * – angesichts der ewig ungleichen Zahlenverhältnisse, aktuell: ~ 1.400 gegen ~ 65.000 (angeblich alles Hamas-Kommenadeure) und 48 zu ~ 1.900 – sind pro Palestina-Demonstrationen eigentlich immer noch notwendig!
Zu bedenken: Die IDS fällt im Westjordanland, unter fadenscheinigen Vorwänden, sehr häufig in palestinensiche Häuser und Wohnungen ein und verwüstet diese komplett einschließlich der angeschlossenen Infrastruktur (Motto: “Wir haben Anlass was zu suchen, wir haben leider 😉 nix gefunden!”); im Falle von Streitigkeiten Palestinenser/Israeli bekommen Erstere in aller Regel kein Recht und/oder werden – ebenfalls in aller Regel – mit unerfüllbaren Auflagen daran gehindert, Recht zu bekommen. Darüber gibt es zahlreiche Dokumentarberichte die leider weder im Ersten noch im Zweiten noch auf den Titelseiten der Printmedien ihren Niederschlag finden. Siehe z. B. hier https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/israel-und-palaestina–zw-a-5124376.html
Erneuerung
10. Oktober 2025 @ 20:24
“Beim Friedensprozess in Gaza spielt die EU ebenso wenig eine Rolle wie bei den Friedensplänen für die Ukraine.”
Ich hätte gern mal erfahren, wo die EU in Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen wird. Derzeit liegt noch etwas Gold im Keller in Form von Produktivität und Rücklagen. Beides wird im Eiltempo abgeschafft. Ach ja, da war ja noch die humanitäre Ausrichtung als Vorbild für die restliche Welt, ganz doll kann man das an der Unterstützung für Israel sehen, und an der Aufwertung der Bandera-Faschisten. Die Verkalkung nimmt besorgniserrregende Geschwindigkeit auf, ob es an der Impfung lag?
KK
11. Oktober 2025 @ 00:09
„Ich hätte gern mal erfahren, wo die EU in Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen wird.“
Bei der Entfesselung des III. Weltkriegs wird sie definitiv eine unverzichtbare Rolle spielen! Ihre dann ganz sicher allerletzte.
Michael
10. Oktober 2025 @ 17:55
Es ist das Beste für alle Betroffenen wenn sich die EU raushält! Und apropos Zahlungen: man sollte der Kolonie Israel Reparationszahlungen in Rechnung stellen und und alle üblichen Zahlungen an Israel einstellen! Darüberhinaus sollte man – umsonst – hoffen dass alle IDF Soldaten einschl. Reservisten und Westbank Siedler als potentielle Kriegsverbrecher zur Verhaftung ausgeschrieben werden sollten sie europäischen Boden betreten!
Mezzo Mate
10. Oktober 2025 @ 17:38
Wenn Sie zahlungswillig ist, dann lass SIE (und nur SIE!) doch zahlen. Mit dem Wechselgeld kann Sie anschließend nach Kiew reisen.