Macht sich Kurz zu Trumps Pudel?
US-Präsident Donald Trump sieht offenbar in Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seinen neuen Ansprechpartner in der EU. Das meldet der ORF. Macht sich Kurz zum Pudel des “America First”-Präsidenten?
In der Sache lässt sich diese Frage noch nicht beantworten. Denn nach der Begegnung im Weißen Haus wurden keine gemeinsamen Initiativen bekannt gegeben. Aber es gibt andere, beunruhigende Anhaltspunkte.
Schon vor seinem Besuch in Washington hatte Kurz dem US-Präsidenten eine teils “sehr aktive und auch sehr erfolgreiche Außenpolitik” bescheinigt. Trumps Engagement für eine friedliche Lösung auf der koreanischen Halbinsel sehe er sehr positiv.
Trump dankte es ihm mit mehreren hochkarätigen Begegnungen. Mit Außenminister Mike Pompeo, Sicherheitsberater John Bolton und Wirtschaftsberater Larry Kudlow zog er die erste politische Reihe zu den Gesprächen hinzu.
Das deutet darauf hin, dass Trump den österreichischen Kanzler, der mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert, für seine Außenpolitik einspannen will. In der Nahost-Politik und der Hauptstadt-Jerusalem-Frage gibt es schon Konvergenz.
Streit gibt es dagegen in der Handelspolitik. Trumps Sanktionsdrohungen kommen auch in Wien nicht gut an. Und immerhin hatte Kurz genug Stil, um sich vor seinem Trip nach Washington mit Kommissionschef Juncker abzustimmen…
Peter Nemschak
22. Februar 2019 @ 13:04
@ebo Kadaversolidarität kann auch nicht die Lösung aller europäischen Probleme sein.
ebo
22. Februar 2019 @ 13:32
Solange alle mit Merkel solidarisch sind, ist die Welt der #EU in bester Ordnung 🙂 Oder gilt das für Österreich nicht mehr?
Baer
22. Februar 2019 @ 08:27
Wenn Kurz einerseits darüber berichtet,dass Trump es auf Deutschland und Merkel abgesehen hat,gleichzeitig aber darum bittet mit Trump behutsam quasi verständnisvoll umzugehen,dann läuft etwas schief.
Als Hanlanger Trumps macht er sich nicht gut,aber wie heißt es so schön:“ mein Hemd ist mir näher als die Hose“.
Kurz wird schon seine Interessen haben,und nur Interessen zählen in der Politik,vor allem die amerikanischen.
Kleopatra
21. Februar 2019 @ 23:41
Jemand muss mit den anderen reden. Und Merkel, die es der deutschen Presse zuliebe sofort nach Trumps Wahl für sinnvoll gehalten hat, ihm eine öffentliche Lektion zu erteilen, kommt dafür weniger in Frage. So einfach ist das. Vielleicht können sie auch Adressen von zuverlässigen Stacheldrahtherstellern austauschen.
Peter Nemschak
21. Februar 2019 @ 17:53
Von Kurz eine linksorientierte Außenpolitik zu verlangen wäre weltfremd.
ebo
21. Februar 2019 @ 21:35
Es geht nicht um links oder rechts, sondern um solidarisch und europäisch.