Too little, too late
J.C. Juncker bleibt sich treu. Wie schon auf dem Höhepunkt der Eurokrise, die er als Euroguppenchef erlebte, will der neue Kommissionschef auch diesmal mit einem magischen Finanzhebel ein Investitionswunder schaffen.
Das klappte schon damals nicht, obwohl der Hebel “nur” einen Faktor fünf bewirken sollte. Diesmal will Juncker für seinen Investitionsfonds eine 15-fache Hebelwirkung entfalten – wie das gehen soll, bleibt schleierhaft.
Wie schon 2011/12 droht ein Flop – “too little, too late”, könnte es auch diesmal heißen. Der Europäische Gewerkschaftsbund fordert schon weitere, zusätzliche Anstrengungen. Zitat:
“The European Commission seems to be relying on a financial miracle like the loaves and fishes. Raising €315bn would be quite a feat, but would fill less than 40% of the annual investment shortfall since the crisis.”
Tja, und warum legt Juncker nicht mehr auf den Tisch? Wieso tragen die EU-Länder, insbesondere die Überschussländer, nicht mehr bei? Vielleicht sollte man mal bei Kanzlerin Merkel nachfragen… – Mehr hier
Peter Nemschak
27. November 2014 @ 15:41
Warum sollen die Überschussländer für den Süden zahlen? Sie haben keinen Einfluss auf die Politik des Südens: no taxes without representation. Der Einfluss via EU ist zu indirekt und weit entfernt.
Ein Europäer
26. November 2014 @ 23:27
”Wieso tragen die EU-Länder, insbesondere die Überschussländer, nicht mehr bei? ”
Weil, leider, die deutschen verkennen den Ernst der Lage! Herr ebo, es ist too late! Der Herr Junckers Plan ist eine letzte verzweifelte Aktion Europa zu retten.
Die EZB spielt nicht mit, die Überschussländer spielen auch nicht mit und Brüssels-Plan die Wirtschaft Europas anzukurbeln entpuppt sich als extrem too little.
Charles Wyplosz from Geneva University : The money is chicken feed and it won’t do anything to kick-start growth.It is unbelievable they are doing this rather than real fiscal expansion…..This is really an excuse to pretend they are they doing something while the austerity is still going on.
Merrill Lynch macht düstere prognosen für Europa, allein der Anteil der Gewinne EU-unternehmen im globaler Markt ist lt. ML um 18 % geschrumpft .Das ist für Europa katastrophal.
Johannes
27. November 2014 @ 10:31
Die EZB spielt doch super mit.
Wir Deutschen verkennen den Ernst der Lage? Ich mache ihnen einen Vorschlag, sie lassen die Banken in Süd Europa pleite gehen und dann bin ich als Deutscher auch bereit mehr zu geben.
Aber noch mehr Geld und Garantien zu verlangen, und weiter jede Bank mit unserem Geld retten, ist nicht mehr drin.
Was ist ihnen wichtiger, die Banken oder Europas Frieden? Ich als Deutscher bin nicht bereit BEIDES zu bezahlen.
Wir haben Opfer für den Euro gebracht, jetzt ist Süd Europa dran, oder aber die komplette Agenda 2010 muss wieder zurückgenommen werden. Es wurde immer groß rumgetönt, Deutschland müsse sich eben für den Euro fit sparen.
Agenda 2010 zurücknehmen, dann ist Deutschland genauso krank wie Süd Europa und alles ist wieder fair, und das ist doch auch in ihrem Sinne, das es wieder “fair” in Europa zu geht.
winston
27. November 2014 @ 17:42
@ Europäer
” Brüssels-Plan die Wirtschaft Europas anzukurbeln entpuppt sich als extrem too little.”
I’m agree
Was will man mit diesen 300 mrd. €. aufgeteilt in 3 Jahren erreichen. :-)))))))))))))))
Das sind ca. 0.8% des EU BIP’s
Will man da wirklich was bewegen braucht es wie Münchau sagt die Dicke Berta, also das absolut mindeste wäre das 6-7 fache. :-)) um aus der Deflationären Spirale raus zu kommen.
Aber Merkel meint 20 mrd. € seien genug.
hahahahahahhahaha, i’m sorry.
Da kannst die 20 mrd. gleich stecken lassen und die 300 gleich mit, nur rausgeschmissenes Geld mit 0 Wirkung.
winston
26. November 2014 @ 18:49
Es ist äusserst schwierig in einem nicht Staat (EZ) Staatsausgaben zu mobilisieren.
Das ist schon in einem souveränen Staat nicht einfach, geschweigen den in einem so dysfunktionalen künstlichem nicht Staatlichen Konstrukt wie die EZ.
Marktwirtschaftliche Aktivitäten sind in einem Institutionellem, juristischem und politischem Niemandsland oder Vakuum nicht möglich.
Peter Nemschak
27. November 2014 @ 08:56
Deshalb ist auch jeder Vergleich mit den USA problematisch. Bei einem Ausgabenprogramm großen Stils hätte man den Fiskalpakt aussetzen müssen, was wiederum Solidarhaftungen der Mitgliedsländer oder erhöhte Beiträge von ihnen erfordert hätte. Beides ist derzeit politische Utopie.