Planspiele für die Kriegs-Ökonomie

Bisher stand die EU für Liberalisierung und Globalisierung. Doch nun dreht der Wind. Polen fordert eine Energieunion, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Russland reagiert mit Planungen für eine autarke Wirtschaft. Es ist der Einstieg in eine Kriegs-Ökonomie.

Die EU-Sanktionen gegen Russland waren von Anfang an keine gute Idee. Die EU ist in der Ukraine Partei und sollte sich deshalb nicht auch noch zum Richter aufspielen.

Zudem ist Europa den Folgen harter Sanktionen nicht gewachsen. Die Eurokrise steckt uns noch in den Knochen, einen Handelskrieg können wir uns einfach nicht leisten.

Wohin das Drehen an der Sanktionsspirale führt, erleben wir dieser Tage. Polen fordert, eine von Russland unabhängige “Energieunion” zu schaffen. Nebenbei will es Kohlestrom und Fracking fördern.

Und Russland legt Pläne für eine vom Westen autarke Wirtschaft auf. Die Gasexporte sollen nach China umgeleitet werden, die Finanzwirtschaft wird renationalisiert und sogar eine eigene Ratingagentur ist vorgesehen.

Beides sind Vorboten einer Kriegs-Ökonomie. Selbst wenn die EU selbst nicht in den Handelskrieg einsteigt, bereiten ihn die USA aktiv vor. Der Finanzkrieg gegen Moskau hat ja schon längst begonnen.

Natürlich sagt uns dies in Brüssel niemand. Offiziell hängt man ja immer noch der neoliberalen Ideologie von Liberalisierung und Globalisierung an. De facto hat die De-Globalisierung begonnen.

Und das alles für die Ukraine? Natürlich nicht. Es geht hier um mehr, um viel mehr. Worum? Tja. In der Geschichte war die Kriegs-Ökonomie immer der Einstieg in den Krieg.

Wird es diesmal anders sein? Noch zögert die EU

 

 
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