Klingbeil sorgt sich um Frankreich – aber “keine Eurokrise”
Die politische Krise in Frankreich beschäftigt die Finanzminister der Eurozone. Der deutsche Kassenwart Klingbeil macht sich Sorgen – warnt aber vor Panik.
Die Bundesregierung blicke mit Sorge nach Frankreich, sagte Klingbeil bei einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Kopenhagen, bei dem es auch um die Eurozone geht.
Gleichzeitig schränkte er ein: „Aber es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die politischen Herausforderungen in Frankreich gerade den Euroraum gefährden.“
Zwar sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen teilweise höher als in Italien. Die Nachfrage ist aber immer noch hoch – von einer Flucht der Anleger kann (noch) keine Rede sein.
Auch die politische Instabilität ist nicht so gravierend, wie es auf den ersten Blick scheint. Präsident Macron bleibt, wenn nicht noch etwas Revolutionäres geschieht, bis zum Frühjahr 2027 im Amt.
Er hat zwar keine Mehrheit in der Nationalversammlung mehr. Auch in den Meinungsumfragen ist er ständig abgefallen – auf das traurige Niveau seines Amtsvorgängers Hollande, der wegen seiner Unbeliebtheit gehen mußte.
Doch die wichtigsten Entscheidungen fällt in Frankreich immer noch der Präsident – solange er an der Macht ist. Seine Gesetze kann er zur Not mit dem Verfassungsartikel 49.3, genannt “dicke Bertha”, in Kraft setzen.
Auch bei den für die EU wichtigen Themen Verteidigung, Krieg und Frieden gibt Macron den Ton an. Damit bleibe Paris handlungsfähig, meint die Frankreich-Expertin Claire Demesmay.
Und das ist ja die Hauptsache – oder?
Siehe auch meine neue Kolumne im Makroskop: “Hauptsache, Macron bleibt an der Macht”

Niko
20. September 2025 @ 13:49
wen interessieren eigentlich noch die Urteile bzw. Handlungsanweisungen internationaler Organisationen? Amerika war der Vorreiter beim Zerstören der internationalen Organisationen und Deutschland hat das klaglos laufen lassen und sogar mitgemacht. Das sind die Ursachen, dass letztendlich auch in Frankreich alles aus dem Ruder läuft. Wir brauchen dringend funktionierende Organisationen welche in der Lage sind die gemeinsamen Rechtsansprüche per Mehrheitsbeschluß durchzusetzen. Leider zeigt sich, dass auch unsere Regierung Entscheidungen Handlungsempfehlungen und Sanktionen der UNO unterläuft. Das ist bei den vorherrschenden Doppelstandards nicht verwunderlich und zerstört die UNO immer mehr. Die SPD mit ihrem Chef macht da kräftig mit.
Helmut Hoeft
20. September 2025 @ 12:09
Auszug aus dem Problemkatalog: Für wen die “Spreads” kein Beweis für die Dysfunktionalität der “Fremdwährung für alle” – aka €uro – sind, dem ist nicht mehr zu helfen.
Wenn F (oder die €U) Probleme haben dann sind es der €uro und die Handelsüberschüsse. Siehe auch hier: Wettbewerb ist gut – Teil 3 … und was dabei rauskommt: Kollateralschaden für alle! https://www.hhoeft.de/mythos/index.php/2020/06/05/wettbewerb-ist-gut-teil-3-und-was-dabei-rauskommt-kollateralschaden-fuer-alle/
Herr schmeiß Hirn vom Himmel aber soviel, dass es die Einfältigen erschlägt! 😉
Stef
20. September 2025 @ 08:43
Klingbeil ist bekanntermaßen ein komplett transatlantisch programmierter äääh ausgebildeter Typus. Kernanforderung ist US-linientreue und PR-Sprech. Nichts an ihm ist charismatisch oder überzeugend, er ist ein exzellent vernetzter Handwerker der Macht im Dienst des US-Imperiums. Er glaubt ehrlich, dass dies gut für seine Heimat ist. Als Politiker würde ich ihn nicht bezeichnen.
Arthur Dent
19. September 2025 @ 18:49
Frankreich kann auch politisch generalstreiken, in Deutschland darf man höchstens spazieren gehen. Der Finanzminister verplempert weiterhin das Geld in Förderung von Solaranlagen, die Nachts nicht ein Kilowatt Strom liefern. Deutschland hat schon eine installierte Leistung von 110 Gigawatt, man kann davon aber gar nicht genug haben.
palman
19. September 2025 @ 17:16
… und zum SCHLAG-Wort > H a N d L u N g S – Fähigkeit < !?! – könnte man auch von > F u H r W e R k E r E i < sprechen – nach dem alten HandWerker-Motto: – “Schon drei mal ab-ge-schnit-ten – und immer noch zu kurz” !?! 😉
KK
19. September 2025 @ 14:08
Klingbeil sollte sich als deutscher Finanzminister auch eher Sorgen um die gigantischen Schulden machen, die Deutschland gerade aufhäuft. Aber das ist ja auch so ein Kriegstreiber vor dem Herrn, der schon die zu plündernden russischen Bodenschätze als Lösung aller Probleme sieht…
Michael
19. September 2025 @ 16:08
Eine noch größere Versuchung scheint gegenwärtig zu sein russisches Staatsvermögen auf belgischen Konten zu stehlen!?
KK
19. September 2025 @ 18:57
Das ist das “Vorspiel”, zum warmwerden… man muss ja erst mal ordentlichst aufrüsten, die Wehrpflicht wieder einführen – und warten, bis in den USA ein anderer Präsident gewählt ist, der beim Krieg gegen Russland auch sicher mitmachen würde 😉
Bis dahin übt man schon mal und plündert russische Konten…