Kaum Bewegung in den Wahlumfragen – wo bleibt der Wahlkampf?

Schwarzgrün schwächelt, R2G erreicht in den Wahlumfragen keine Mehrheit mehr, und eine schwarzgrüngelbe Koalition will keiner. Wann beginnt eigentlich der Wahlkampf, und wann redet man endlich über EUropa?

Die Wahlumfragen zeigen in dieser Woche ein konfuses Bild. Bei Kantar fallen die Grünen unter die 20 Prozent (aktuell 19), die SPD komt mit 17 Prozent fast an sie heran.

Die Forschungsgruppe Wahlen sieht die Grünen stabil, und die SPD schwächer. Allen Umfragen gemein ist, dass es für R2G nicht reicht.

Schwarzgrün schwächelt – vor allem wegen der Grünen – doch eine schwarzgrüngelbe Koalition will keiner. Anders gesagt: es ist noch alles offen.

Genau der richtige Moment, um in den Wahlkampf zu starten, sollte man meinen. Zumal die Legislatur de facto beendet ist. Kanzlerin Merkel hat ihre letzte Regierungserklärung abgegeben und den letzten EU-Gipfel absolviert.

Doch es passiert – nichts. Statt Wahlkampf zu machen, setzen Laschet und Baerbock staatstragende Tweets ab, in denen sie den Opfern der Messerstecherei von Würzburg Beileid bekunden.

Es klingt, als seien sie schon Kanzlerin/in – aber nicht, als wollten sie um das höchste Amt streiten oder gar richtig kämpfen. Tweets zum Scheitern Merkels beim EU-Gipfel sucht man dagegen vergebens.

Die Europapolitik wird, so scheint’s, kein großes Thema. Aber was dann? Nicht einmal zum deutschen “Politikversagen” in der Coronakrise hört man viel…

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