Karlspreis für was?

Der scheidende EU-Ratspräsident Van Rompuy ist mit dem Karlspreis ausgezeichnet worden. Auch bei ihm fragt man sich, womit er diesen Preis verdient hat. Die offizielle Begründung kann nicht überzeugen.

Das Direktorium unterstrich die Leistung Van Rompuys bei der Ausarbeitung der Strategie zur Wirtschafts- und Währungsunion. Der Präsident nehme auch Europas Rolle in der Welt wahr. So habe er der Opposition in der Ukraine den Rücken gestärkt und am Sicherheitsgipfel für Afrika in Paris teilgenommen. Bedeutend sei auch, dass Van Rompuy jedem Populismus eine Absage erteile.

Da stimmt so gut wie gar nichts. Van Rompuy ist ein flämischer Nationalist, noch vor kurzem rühmte er das Gedicht eines flämischen Nazi-Kollaborateurs. Er steht auch für die Renationalisierung EUropas.

Seine Strategie zur EWWU wurde nie umgesetzt; Kanzlerin Merkel hat sie einkassiert. Und in der Ukraine war Van Rompuy nur eine Randfigur; Frieden hat er dem Land gewiss nicht gebracht.

Wenn Van Rompuy im November aus dem Amt scheidet, wird ihn außerhalb des EU-Ratsgebäudes kaum jemand vermissen. Gemeinsam mit Barroso steht er für das EUropa der Krisen. – Mehr hier