Hat Erdogan die EU erpresst?
Wie kam es wirklich zum „Aktionsplan“ der EU mit der Türkei zur Flüchtlingskrise? Bisher wußten wir nur, dass die Idee aus Berlin kam, aus dem Kanzleramt. Doch nun sickern neue pikante Details durch.
Wie die griechische Website „Keep talking Greece“ berichtet, soll Präsident Erdogan die EU-Kommission und ihren Chef Juncker massiv erpresst haben.
Erdogan habe 30 Mrd. Euro Hilfe gefordert und damit gedroht, Flüchtlinge per Bus nach Bulgarien und Griechenland zu schicken. Dies gehe aus internen EU-Dokumenten hervor.
In Brüssel war dafür zunächst keine Bestätigung zu finden. Fest steht jedoch, dass Erdogan sich nicht mit den zunächst von der EU bewilligten 3 Mrd. Euro zufrieden gibt.
Kanzlerin Merkel hat schon angedeutet, dass der „Preis“ für die türkische „Hilfe“ bei der Abschottung Deutschlands höher ausfallen könnte. Zudem will sie nun auch die Nato einbinden.
Beides würde die EU weiter schwächen und der Türkei neue Trümpfe in die Hand geben. Juncker wollte das Schlimmste verhindern, doch nun macht Merkel, was Erdogan will…
Mehr zum Türkei-Deal und der „europäischen Lösung“ hier
kaush
8. Februar 2016 @ 22:59
Schauen wir mal, ob dieses Gesprächsprotokoll echt ist.
Schlimm ist doch, dass man solch einen Ablauf problemlos für plausibel hält.
Wie tief sind wir gesunken…
Peter Nemschak
8. Februar 2016 @ 20:22
An Erdogans Stelle würde ich auch den Preis hinauftreiben. Auf die NATO-Karte ist wahrscheinlich realistischer als auf die EU-Karte zu setzen. Die uneinige EU hat sich bisher für Deutschland in der Flüchtlingsfrage nicht hilfreich erwiesen.