Gorbi: “Sanktionen aufheben”
Der frühere Sowjetführer Gorbatschow hat eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen gegen Russland gefordert. Es drohe ein Rückfall in den Kalten Krieg, warnte er zum 25. Jahrestag des Mauerfalls.
Für ein Ende der Strafmaßnahmen haben sich auch andere ehemals führende Politiker ausgesprochen, u.a. H. Schmidt, H. Kohl, H.-D. Genscher, J. Attali – um nur einige zu nennen.
Die “weisen alten Männer” waren von Anfang an gegen Strafen. Sie würden den Konflikt nicht lösen, sondern die Spannungen weiter anheizen, warnten sie – wie auch in diesem Blog nachzulesen.
Die Fakten geben ihnen Recht. Seit Erlass der Sanktionen haben sich gefährliche militärische Begegnungen gehäuft, meldet “SPON”. Russland und die Nato rüsten wieder auf, eine Eskalation droht.
Die erhoffte Wirkung hingegen blieb aus, wie sogar Außenbeauftragte Mogherini einräumt. Eine “politische Lösung” des Ukrtaine-Konflikts ist ferner denn je. Die Sanktionen sind zum Selbstzweck geworden…
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winston
11. November 2014 @ 00:39
Russland und Chinas Wirtschaftssysteme wo noch der Staat eine zentrale Rolle spielt (keine Planwirtschaft) sind dem aktuellen westlichen Neoliberalen Wahnsinn haushoch überlegen.
Sehr düster sieht es in der EZ aus, wo der Staat praktisch ausgehebelt wurde, wichtige Schutzmechanismen wie Monetäre Hoheit, eigene Währung und eigene Central Bank abgeschafft wurden. So sind die Staaten der EZ der Irrationalität der Märkten komplett ausgeliefert ohne irgend ein Schutzmechanismus. zu haben.
Eine eigene Währung ist für ein Staat sehr wichtig, das wusste schon Rothschild.
Tim
11. November 2014 @ 10:22
Apropos “haushohe Überlegenheit”:
Chinas Pro-Kopf-Wohlstand liegt etwa auf dem Niveau von Ecuador, Rußlands auf dem Niveau von Malaysia.
Apropos “neoliberaler Wahnsinn”:
Die Staatsquoten fast aller westlicher Ländern liegen über den Staatsquoten fast aller nicht-westlicher Länder.
Warum bloß immer wieder diese Faktenaversion?
luciérnaga rebelde
10. November 2014 @ 19:19
Mit diesen unsinnigen Sanktionen schneidet sich nur die EU ins eigene Fleisch und treibt Russland und China regelrecht zusammen. Es geht doch schlussendlich nur um die Energiequellen, d.h. um Weltmacht. Und in diesem Spiel kann die EU nur mitmachen, wenn sie sich noch mehr den USA unterwirft. TTIP und TPP lassen grüssen…
Uwe
10. November 2014 @ 15:48
Mit der Sanktionspirale wird der Konflikt nicht gelöst. Da haben die älteren Herren Recht. Sie gehen auch selbstverständlich davon aus, dass eine Lösung gewünscht wird. Schaut man auf das aktuelle Tagesgeschehen und die Informationen zu den Beteiligten und deren Absichten wird jedoch immer mehr fragwürdig, ob wirklich noch eine Lösung beabsichtigt ist oder der Zustand bewusst auch über einen langen Zeitraum in Kauf genommen wird, wohlwissend der negativen Folgen für die EU Wirtschaft.
helmutn
9. November 2014 @ 22:35
Ich gebe den beiden obigen Kommentaren nicht Recht!
Der Westen hat in der Ukraine geputscht und schon vorher in gewohnter Manier den Natoausbau Richtung Russland forciert.Nun Putin Schuld zu geben ist mindestens schäbig!
Peter Nemschak
10. November 2014 @ 09:27
Ein Verzicht der Nato-Erweiterung wurde vom Westen nie zugesagt. Geputscht hat in der Ukraine nicht der Westen sondern eine Bevölkerung, die mit den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen unzufrieden war, ist auf die Straße gegangen. Unbestritten, dass in der Ukraine nationalistische Gruppen stark vertreten sind. Letztlich geht es mittelfristig um die Klärung der Machtverhältnisse in dieser Region zwischen Russland und dem Westen.
Marcel
10. November 2014 @ 12:17
@Peter Nemschak,
Der Westen hat in der Ukraine geputscht. Die haben die protestierende Bevölkerung unterstützt, zum Beispiel mit Geld. Wenn Sie es möchten kann ich es Ihnen gerne erklären.
Marcel
10. November 2014 @ 12:19
@helmutn,
Ich habe nie behauptet das Putin alleine Schuld hat. Doch er nutzt die Krise für seine eigene Interessen aus.
Peter Nemschak
9. November 2014 @ 19:28
Wir müssen uns darauf einstellen, dass es noch lange dauern wird, bis die Machtverhältnisse in dieser zwischen Europa und Asien liegenden Region geklärt sind. Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir das Rad der Geschichte des letzten Jahres zurückdrehen können. Sanktionen brauchen einen langen Atem, und Putin spekuliert darauf, dass Europa und den USA dieser fehlt. Konflikt mit Russland wird uns noch länger begleiten. Der Kalte Krieg hat auch Jahrzehnte gedauert.
Marcel
9. November 2014 @ 18:12
Solange die EU alles macht was die USA verlangt und Putin sich als neuen Sowjetführer aufspielt, wird sich nichts ändern. Vernunft haben nur die wenigsten Politiker gehabt und noch weniger haben sie behalten.