Getreide und Sanktionen: EU räumt Probleme ein

Monatelang hat die EU behauptet, Russland und die Afrikanische Union verbreiteten “Fake News”. Die EU-Sanktionen und das SWIFT-Verbot für russische Banken seien kein Problem für russische Getreideexporte. Nun klingt es plötzlich anders.

Russland droht mal wieder mit einem “Aus” für den Getreidedeal, der vor allem der Ukraine zugute kommt. Und siehe da: Plötzlich räumt man in Brüssel Probleme ein.

Die russische Landwirtschaftsbank (Russian Agricultural Bank) könne eine Sondergenehmigung erhalten, die Sanktionen zu umgehen, sagen EU-Diplomaten hinter vorgehaltener Hand.

Sie könnte eine Tochtergesellschaft gründen, um für die Abwicklung bestimmter Zahlungen wieder SWIFT nutzen zu können, heißt es.

Der Bank selbst ist dies derzeit wegen der Sanktionen nicht erlaubt. Und dies wiederum behindert die Getreideexporte nach Afrika.

Bisher hatte die EU dies vehement bestritten. Chefdiplomat Borrell sprach sogar von “Fake News”. Nun stellt sich heraus, dass Russland und die Afrikaner wohl doch recht hatten…

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P.S. Russland hat den EU-Plan abgelehnt. Bei der vorgeschlagenen Gründung einer Tochter der staatlichen russischen Landwirtschaftsbank zur Abwicklung von Finanzgeschäften handele es sich um einen “bewusst nicht umsetzbaren Plan”, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Die Gründung einer solchen Bank und ihr Anschluss an das internationale Bankenkommunikationsnetzwerk SWIFT dauere Monate.