Gefangenenaustausch: Berlin wurde  gedrängt, Brüssel übergangen

Der spektakuläre Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland zeigt, dass Diplomatie funktioniert – trotz des Krieges um die Ukraine. Doch Außenministerin Baerbock stellte sich quer, die EU spielte keine Rolle.

Diplomatie muss man wollen, Baerbock wollte nicht. Auch Kanzler Scholz musste massiv unter Druck gesetzt werden, um endlich zuzusagen – nachdem der russische Oppositionelle Nawalny schon tot war.

Dies geht aus einem Bericht der “Zeit” hervor: 

https://www.zeit.de/politik/2024-07/gefangenenaustausch-russland-amerika-deutschland-evan-gershkovich

Ähnlich berichtet “n-tv”:

https://www.n-tv.de/politik/Biden-Scholz-war-unglaublich-bei-Gefangenen-Deal-article25132211.html

Hätte auch Nawalny frei kommen können, wenn sich die Deutschen nicht quer gelegt hätten? Diese Vermutung liegt nahe, lässt sich aber wohl nicht mehr belegen.

Klar ist, dass die EU übergangen wurde. Dies ist aber keine Überraschung, da sie sich ja von jeder Form der Diplomatie verabschiedet hat – jedenfalls, wenn es um Russland geht.

Selbst die USA brauchen von der Leyen und Borrell offenbar nicht mehr…

Siehe auch Update Gefangenenaustausch: Kara-Murza kritisiert Berlin und Brüssel

P. S. Der “Guardian” liefert die Bestätigung : Nawalny sollte ebenfalls ausgetauscht werden, doch Deutschland war zunächst dagegen. Eine wichtige Rolle als Vermittler spielte der russische Milliardär Abramovich, den die EU auf ihrer Sanktionsliste hat. Erneut zeigt sich, welch unglückliche Rolle die EU und Deutschland spielen, um es diplomatisch auszudrücken…