“Flüchtlingskrise schlimmer als 2015”
Lange nichts mehr von der Flüchtlingskrise gehört? Klar, nach offizieller Lesart ist sie ja auch beendet. Dabei sind die Flüchtlingszahlen höher als 2015, wie der “Business Insider” meldet!
Er beruft sich auf Angaben der International Organisation for Migration (IOM). Demnach liegt die Zahl der Neuankömmlinge um 17 Prozent höher als im Vorjahr, die Zahl der Toten um 15 Prozent.
Allerdings sind die Flüchtlinge weniger “sichtbar” als vor einem Jahr. Sie kommen nicht als Treck über den Balkan, sondern in kleinen Nussschalen übers Mittelmeer nach Italien und Griechenland.
Dort sitzen fast 200.000 Migranten fest. Nach einer Meldung des “Standard” hat die Schließung der Balkanroute mehr zur Entspannung in Deutschland und Österreich beigetragen als Merkels Türkei-Deal.
Zusammengefasst heißt das, dass der Merkel-Erdogan-Deal nicht viel gebracht hat. Bestenfalls hat er die Flüchtlinge auf weniger sichtbare und gefährliche Routen gelenkt – doch die Krise geht weiter!
bluecrystal7
11. August 2016 @ 05:11
Tja, wer hätte das gedacht. Jetzt wird nämlich genau bestätigt, dass dieser hastig vereinbarte EU-Türkei-Flüchtlingspakt halt doch nicht so funktioniert, wie man sich das in Kreisen der Bundesregierung und in Brüssel vorstellte…
Inzwischen sind die auch “Hotspots” auf den griechischen Inseln restlos überfüllt…
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-08/fluechtlinge-griechenland-inseln-lager-ueberfuellt
bluecrystal7
11. August 2016 @ 05:13
*auch die
Peter Nemschak
10. August 2016 @ 19:29
Letztlich war es eine Kombination aus beiden – Abschreckung. Diese sollte verstärkt werden im Interesse der sozialen Sicherheit in der EU. Kaush hören Sie endlich mit dem Westen auf. Was ist mit Russland und dem Iran?
S.B.
10. August 2016 @ 21:15
@Peter Nemschak: Sie haben aber schon gelesen, dass die Zahl der neu ankommenden Migranten in 2016 ganz erheblich höher ist, als letztes Jahr? Das gilt auch und insbesondere für D. Wo sehen Sie da einen Erfolg irgendeiner (welcher?) Abschreckung?
Peter Nemschak
11. August 2016 @ 07:31
Wie groß war der Nettozuzug nach Abzug von Abschiebungen und freiwilligen Rückwanderungen? Wieviel Migration entfällt vergleichsweise auf Binnenmigration? Für Hysterie und Angst ist derzeit kein Grund. Allerdings sollte endlich eine Obergrenze definiert und deutlich kommuniziert werden.
S.B.
11. August 2016 @ 09:49
@Peter Nemschak: Wahrscheinlich lesen Sie zu viel “Boulevard-Presse” und sind deshalb schlecht informiert. Hier die Zahlen für 2016.
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/hintergrund-die-offiziellen-zahlen-zur-migration-im-juli-und-dem-1-halbjahr-2016-a1920034.html
An Abschiebungen und freiwillige Rückwanderungen in auch nur irgendwie nennenswerten Umfang, glauben auch nur Leute, die auch an den Klapperstorch glauben. 😉
Abschiebungen sind politisch defacto nicht gewollt und warum sollte jemand, der hier Vollversorgung genießt, freiwillig gehen?
kaush
10. August 2016 @ 22:56
@Peter Nemschak
Ever Vigilant – Immer wachsam sein.;)
“…Bekannt wurde jetzt auch, dass das Pentagon nicht nur Soldaten in den Krieg nach Syrien geschickt hat, sondern auch “Contractors”. Wohl um die Zahl der Soldaten klein zu halten und so den Eindruck zu vermeiden, dass eine militärische Intervention durch Bodentruppen zusätzlich zu den offenbar besser legitimierbaren und akzeptierbaren Luftangriffen stattfindet, greift man wieder einmal zum Outsourcen.
Daily Beast ist über eine Mitteilung vom 27. Juli gestolpert, in der das Pentagon mitteilt, dass die US-Army mit Six3 Intelligence Solutions Inc. aus Virginia einen Vertrag in Höhe von 9,578.964 Millionen US-Dollar für geheimdienstliche Analysearbeiten abgeschlossen hat. Der Vertrag soll am 29. Juni 2017 enden. Ausgegeben wurde der Vertrag vom Army Contracting Command in Kaiserslautern. Deutschland spielt hier ebenso wie im US-Drohnenkrieg eine wichtige Rolle.
Die Mitarbeiter der Firma, die vom militärischen Unternehmen CACI 2013 für 870 Millionen US-Dollar gekauft wurde, angepriesen als “Premium-Anbieter von hochspezialisierten Diensten für die nationale Sicherheit”, sollen in Deutschland, Italien und eben in Syrien arbeiten.
CACI mit dem Slogan “Ever Vigilant” wurde u.a. deswegen bekannt, weil Mitarbeiter an den Misshandlungen von Gefangenen in Abu Ghraib beteiligt gewesen sein sollen. CACI mit 20.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 3 Milliarden US-Dollar 2015 lebt fast ausschließlich von Staatsaufträgen, vor allem von den US-Geheimdiensten. …”
http://www.heise.de/tp/artikel/49/49088/1.html
IS, FSA, usw. usf., wie sie alle genannt werden – das sind im Grunde auch Contractors der USA.
Peter Nemschak
11. August 2016 @ 07:42
Outsourcen von Militärkapazität (Anheuern von Söldnern durch Kriegsunternehmer) ist historisch nicht neu. Es ist innenpolitisch akzeptabler als eigene Soldaten einzusetzen und macht im Grunde wenig Unterschied, auch was das Ausmaß der Greueltaten der Soldateska betrifft. Ohne Einverständnis zwischen Russland und den USA halte ich einen Frieden in Syrien für unwahrscheinlich, und ohne das Auffangbecken Türkei wäre Europa noch viel stärker durch Flüchtlingsströme aus der Region belastet. Daher ist auch gegenüber dem durchaus unsympathischen Regime Erdogans eine Politik der ruhigen Hand zweckmäßig.
kaush
10. August 2016 @ 18:45
Was soll sich auch ändern, wenn der s.g. Westen (also die USA u. ihre Vasallen) weiter Krieg und Terror über den nahen und mittleren Osten so wie Libyen bringt?
Die Bekämpfung der Flüchtlingsursachen findet bei uns ja nicht mal mehr in Sonntagsreden statt.
Es ist natürlich auch höchst unbequem und vor allem gefährlich, sich gegen das Imperium aufzulehnen.