Flucht in sichere Häfen
An den Börsen ist die Hölle los. Im Gefolge eines massiven Einbruchs in Japan fiel nun auch der Dax unter 8000 Punkte. Die Panik scheint nun auch auf die Anleihemärkte überzugreifen.
Nach einem Bericht des “Wall Street Journal” beginnt wieder die Flucht in sichere Häfen – die Risikoaufschläge für Anleihen aus den Euro-Krisenländern steigen.
Nebenwirkungen in der europäischen Krisenpolitik seien nicht ausgeschlossen. Immerhin habe die Europäische Zentralbank versprochen, im Notfall als Käufer dieser Anleihen einzuspringen.
Doch genau das steht in Frage – bei den Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Die Unruhe an den Märkten, die angesichts des “irrationalen Überschwangs” absehbar war, kommt deshalb zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt…
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Andres Müller
13. Juni 2013 @ 14:30
“Eine der zentralen Ursachen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ist das extreme und anhaltende Auseinandergehen der Verteilungsschere.” Zitat Attac -dem ich mich anschliessen muss. Der Auftrieb der Aktienbörsen hatte diese Schere zuletzt noch einmal kräftig angeheizt.
Im Prinzip ist es so dass lange Perioden aufsteigender Börsen die Ungleichheit verstärken, da nur ein kleiner Teil der Bevölkerung direkt daran partizipieren kann. Zwar sind viele auch weniger privilegierter Menschen via des Sparen für das Alter an den Märkten beteiligt, doch zumeist nur über vor der Pensionierung nicht zum Rückzug berechtigte verwaltete Fonts. Hier profitieren am meisten die Verwalter davon. Das meiste Geld wird Heute im Hochfrequenzhandel realisiert, zu Lasten langfristiger Anleger (von wem denn sonst werden diese Gewinne schliesslich bezahlt werden müssen).
Nun wird im Hochfrequenzhandel auch bei absteigenden Kursen Kasse gemacht, wenn die Maschine richtig gesetzt hat. Je grösser der Pool ist auf den die Maschine zugreifen kann, desto leichter kann sie aktiv die Kurse manipulieren und das gewünschte Ergebnis ausschütten.
Alle technischen Innovationen im Börsengeschäft in den letzten Jahren wurde mit dem Ziel eingeführt die Grössten Reicher zu machen und die weniger Vermögenden ärmer.In den USA und Europa sind private Kleinanleger weitgehend aus den Börsen verschwunden, zu oft haben sie ihre Finger verbrannt.
Ich habe hier schon mehrfach davor gewarnt dass dieses Spiel politisch in einer Demokratie nicht mehr lange so durchgezogen werden kann. Infolge dramatischen Wandels im Wahlverhalten der Bürger werden Politiker igezwungen neue Wege einzuschlagen. Leider haben aber die Politiker in Europa den falschen Weg beschritten, anstatt auf Lösung durch Demokratie zu setzen wird diese im Schnellzugstempo abgebaut. Es besteht nun die Gefahr dass die im Gefolge zunehmender Angst eingeführte Überwachung der Bürger zum Zweck des Erhalt des Ungleichgewicht ausgewertet und eingesetzt wird.