„Euroretter“ auf Crashkurs

Wird Griechenland das dritte „Rettungsprogramm“ überleben? Diese Frage stellte sich schon im Sommer 2015, als Finanzminister Schäuble der griechischen Linksregierung seine Bedingungen diktierte.

Schon damals prophezeiten viele, dass das Programm auf Scheitern angelegt sei – und Schäuble in Wahrheit den Sturz von Syriza und einen „Grexit“ anstrebe.

Nun stellt sich die Frage wieder, allerdings mit einer neuen Pointe: Denn jetzt sind die „Euroretter“ selbst auf Crashkurs. Die Finanzminister der Eurogruppe und ihre Troika sind sich in nichts einig.

Haben die Griechen die Reformauflagen umgesetzt? Ja, zu 99 Prozent, sagt die EU-Kommission. Nein, nicht mal ein Drittel, behauptet der IWF. Dabei hat Athen gerade die Renten gekürzt

Kann das Land ohne Schuldenerleichterung wieder auf die Beine kommen? Ja, man muss einfach noch ein paar Sparauflagen draufsatteln und die Austerität in alle Ewigkeit verlängern, sagt Schäuble.

Nein, Griechenland braucht sofort einen Schuldenschnitt, halten IWF und Frankreich dagegen. Die Gespräche darüber müssten noch bei der neuen Krisensitzung am Montag beginnen.

Die Lage ist so verfahren, dass niemand mit einer schnellen Entscheidung rechnet. Vermutlich schieben die „Euroretter“ alles auf die lange Bank – und riskieren damit einen Crash, wieder einmal…