Hamas-Zensur: Erst Twitter, nun auch Meta und TikTok
Wegen angeblicher „Desinformation“ erhöht die EU-Kommission nun auch den Druck auf Meta / Facebook und TikTok. Derweil widerspricht E. Musk den Meldungen, Twitter / X wolle EUropa aufgeben.
Was ist Desinformation? Dafür gibt es keine anerkannte Definition, die EU-Kommission liefert auch keine. Dennoch geht sie nun dem Vorwurf der „Desinformation“ nach.
Die Facebook-Mutter Meta und die Kurzvideo-Plattform TikTok müssen bis zum 25. Oktober einen Fragenkatalog zu ihren Maßnahmen gegen „Desinformation“ beantworten, so die Behörde.
Die Kommission fragt auch nach Hassrede im Zusammenhang mit den Kämpfen zwischen der radikal-islamischen Hamas und Israel. Gemeint ist natürlich nur Hamas, nicht Israel…
Wenn Brüssel mit den Antworten der Unternehmen nicht zufrieden ist, kann die EU-Behörde formelle Ermittlungen einleiten. Bei Twitter / X hat sie dies bereits getan.
Bei Verstößen gegen das neue Digitiale Dienste Gesetz DSA drohen Strafen bis zu sechs Prozent des weltweiten Umsatzes. Twitter-Chef Musk zittert angeblich schon.
Allerdings ist die Angst nicht so groß, dass er EUropa den Rücken kehren will, wie „Business insider“ meldete. Das sei „völlig falsch“, schrieb Musk in seinem Dienst.
Ob das heißt, dass er sich den Zensur-Auflagen aus Brüssel fügen will, sagte er nicht…
P.S. Der Kampf gegen „Desinformation“ wird neutedings auch in etablierten Medien kritisch beleuchtet. So schreibt die „FAZ“: Die EU hat ein Problem mit Desinformation. Und die „Welt“: „Desinformation“? Wie uns die EU daran hindern will, die Bilder der Hamas-Massaker zu sehen. Lesenswert!
Monika
20. Oktober 2023 @ 10:41
Wir gehen hier alle noch -ganz „naiv“ und investigativ im besten Wortsinne- davon aus, dass auf einerr „Packung drin sein sollte was draufsteht“. Das ist nicht der Fall.
Wir können all den Politkern, Machtmenschen und Finanzjongleuren, sowie den paar Jahren freiem Internets, nicht genug für die umfassende „Ent“-Täuschung danken.
„Geostrategie“ ist nur ein euphemistischer Begriff
Thomas Damrau
20. Oktober 2023 @ 09:10
Desinformation ( https://de.wikipedia.org/wiki/Desinformation ) liegt vor, wenn absichtlich falsche Informationen (Unwahrheit) verbreitet wird. Wer jemand anderem vorwirft, Desinformation zu verbreiten, muss folglich
– die (eigene) Wahrheit schlüssig belegen können – was in vielen Fällen so einfach nicht möglich ist.
– dem Beschuldigten Absicht nachweisen können.
Wenn jemand behauptet, die deutsche Migrationspolitik ziele auf einen Austausch der heimische Bevölkerung ab, würde ich das als Blödsinn bezeichnen. Aber ich kann dem Urheber nicht nachweisen, dass er dies wider besseres Wissen äußert. Damit ist die Behauptung eine Meinungsäußerung, die ich ertragen muss.
Wenn jemand behauptet, das Krankenhaus im Gaza-Streifen sei von einer israelischen bzw. HAMAS-Rakete getroffen worden, kann er sich im Augenblick kaum auf gesichterte Beweise stützen. Begeht Präsident Biden gezielte Desinformation, wenn er behauptet, er wisse, wer geschossen hat?
Wenn die BILD-Zeitung regelmäßig durch gezielte Verdrehung der Tatsachen Stimmung macht, …
Wenn die deutschen Medien seit Monaten immer wieder behaupten, die ukrainische Gegenoffensive erreiche langsame, aber stetige Geländegewinne, obwohl Stand heute wenig erreicht wurde, …
Wenn behauptet wird, die Klimapolitik der Bundesregierung fühle sich dem 1,5 Grad-Ziel verpflichtet, …
Mein Eindruck: Es geht bei dieser Debatte nicht darum, Desinformation zu bekämpfen, sondern darum, unliebsame Ansichten wegzufischen.
Arthur Dent
19. Oktober 2023 @ 16:00
War schon vor Erfindung des Internets so. Staatsmedien, bürgerliche Zeitungen erziehen die Leser, sich abzufinden. Sie wollen einen Zustand erhalten.
Texte werden verboten, weil Wörter gefährlich werden können für Verbieter. Die Gefährlichkeit von Wörtern kommt aus ihrer Überzeugungskraft.
Demokratischere Verhältnisse sind Verhältnisse, in denen mehr Personen ihre Absichten durchsetzen als bisher.
KK
20. Oktober 2023 @ 01:00
Nikita Miller hat das in einem seiner Programme gut auf den Punkt gebracht, warum es im Deutschen nicht analog zu „News“ nicht „Neuigkeiten“, sondern „Nachrichten“ heisst: Eben weil man sich da-nach richten soll!
european
19. Oktober 2023 @ 14:03
Wir kriegen noch unser Wahrheitsministerium. 😀
Katla
19. Oktober 2023 @ 21:08
Noch? 🙂
KK
19. Oktober 2023 @ 13:54
Wie sieht es denn mit der Desinformation der Konzernmedien und des ÖRR aus? Haben die einen Freibrief, weil dort die Desinformation ausschliesslich im Sinne der EUCO und der nationalen Regierungen betrieben wird?
KK
19. Oktober 2023 @ 18:02
Aktuelles Beispiel: Gestern behauptete zB in einer PHOENIX-Diskussionsrunde ein Teilnehmer, BDS würde dazu aufrufen, „jüdische“ [sic!] Betriebe und Personen zu boykottieren und sei deswegen antisemitisch. Soweit mir bekannt gilt der Boykottaufruf aber ausdrücklich den Wirtschaftsaktivitäten Israels und seiner Wirtschaft und eben nicht generell jüdischen.
Dem wurde natürlich weder in der (mal wieder sehr einseitig besetzten) Runde noch von der Moderatorin widersprochen.
Sowas fasse ich ebenfalls unter VORSÄTZLICHE Desinformation, denn einem Sender wie Phoenix und seinen journalistischen Mitarbeitern, denen die Verantwortung über eine derartige Sendung übertragen wird, muss das bekannt sein.