Eltern gegen Exporteure

Heute ist China-Tag in Brüssel, wenn auch unfreiwllig. Der neue Verbraucherkommissar Borg stellte die alljährliche Liste giftiger und gefährlicher Produkte vor – und wieder einmal kam die Hälfte aus der Volksrepublik.

Von jedem vierten der über 2200 gelisteten Artikel ging eine Verletzungsgefahr aus, meldet das “Handelsblatt”. An einem weiteren Viertel drohten Verbraucher entweder zu ersticken oder davon stranguliert zu werden – vor allem Kinder sind gefährdet.

Eltern und Verbraucherschützer sind empört – zumal fast 95 Prozent der Kinderspielzeuge aus China kommen. Die EU und ihre Mitglieder müssten endlich mehr Ressourcen in die Überwachung der Importe stecken, fordert der EU-Verbraucherverband BEUC.

Doch gleichzeitig warnen die deutschen Exporteure davor, China die Daumenschrauben anzulegen. Ihre Sorge gilt dabei nicht etwa erstickten oder vergifteten Kindern.

Sie warnen vielmehr vor Handelssanktionen, die die EU im Streit um chinesische Solarpanele verhängen will. Peking droht nämlich mit Vergeltung, ein Handelskrieg könnte die guten Geschäfte auch anderer Branchen gefährden.

Eltern gegen Exporteure, Verbraucherschützer gegen Freihändler – so könnte man die Gefechtslage zusammenfassen. Wer wohl am längeren Hebel sitzt? Bisher waren es immer die Exporteure…