Ein Geschenk für Schäuble?
Frankreichs Hollande will eine “Wirtschaftsregierung” mit einem “richtigen Präsidenten”. Wer könnte das wohl sein? Vielleicht ein gewisser W. Schäuble?
Für diese Vermutung spricht, dass Schäuble und die gesamte Bundesregierung über Nacht ihr Frankreich-Bashing eingestellt haben. “Deutschland übt sich in Demut und hofft auf Frankreich”. meldet sogar die “Welt”.
Zudem hat Schäuble schon im letzten Sommer seinen Hut in den Ring geworfen. Damals wollte er Chef der Eurogruppe werden, scheiterte jedoch am Widerstand Hollandes.
Am Ende wurde es der Niederländer Dijsselbloem, doch der gilt schon nach wenigen Woche im Amt als totale Fehlbesetzung. Zudem macht er zu Hause in Den Haag das Gegenteil von dem, was er in Brüssel predigt.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich da ein deutsch-französischer Deal vorbereitet. Hollande schluckt die Reformen, die Schäuble seit Wochen von Frankreich fordert, dafür darf der CDU-Mann die “Wirtschaftsregierung” führen.
Mal schauen, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Sachdienliche Hinweise – und Gegenthesen – willkommen! – Mehr zum Thema hier
André Kühnlenz
19. Mai 2013 @ 07:16
Also es gibt immer noch keine Anzeichen, dass die Franzosen auf Fiskalsouveränität verzichten wollen… Ohne wird’s aber nicht gehen…
ebo
18. Mai 2013 @ 14:37
@André
Du sprichst wohl schon von der ganz großen Lösung. Ich glaube nicht recht daran,dass sie zustande kommt…
André Kühnlenz
18. Mai 2013 @ 12:49
Die Frage ist doch auch, wer wird Euro-Finanz-Budget-Minister? Wenn Schäuble Wirtschaftsregierungs-Präsident wird (also für Strukturreformen zuständig), könnten ja die Franzosen den Budget-Minister bekommen (also die Kontrolle über die nationalen Haushalte)… Das wäre der Preis dafür, dass die Franzosen ihre Budget-Souveränität einem Euro-Parlament (allerdings mit Sperrminorität des Nord-Euro-Blocks) opfern und die Deutschen dann auch den Euro-Bonds zustimmen können.
Johannes
17. Mai 2013 @ 17:49
Glaub ich nicht dran. Und der Weg zu mehr Europa bedeutet aktuell immer noch weniger Demokratie. Ne, bei weniger Demokratie hört der Spaß entgültig auf.
Tim
17. Mai 2013 @ 12:57
Bitte, bitte nicht. Schäuble gehört endlich endgültig nach Gengenbach, daheim kann er dann ja meinetwegen bei der örtlichen Winzergenossenschaften mißwirtschaften. Wir haben ihn nun ja schon rund 40 Jahre in der Politik, das ist doch nun wirklich mehr als genug.
Ludwig Büchner
17. Mai 2013 @ 12:27
Was ich nicht verstehe: Wo läge bei diesem “Deal” denn jetzt der Vorteil für Frankreich ?
ebo
17. Mai 2013 @ 12:30
Nun ja, zum einen wird das Frankreich-Bashing beendet. Zum anderen stimmt Deutschland dem zweijährigen Aufschub der Sparziele zu. Und zum dritten käme dieser Deal ja nur zustande, wenn so etwas wie eine Wirtschaftsregierung geschaffen würde…