Die gute Nachricht
Bei den Atom-Gesprächen mit Iran in Lausanne haben sich die Unterhändler auf Eckpunkte für ein Abkommen geeinigt. Damit fährt die EU einen wichtigen außenpolitischen Erfolg ein.
Es war nämlich der frühere EU-Außenvertreter Solana, der zusammen mit Frankreich für eine friedliche Lösung des Atomstreits eintrat. Iran sollte zum Gegenbeispiel zum Irak-Krieg werden.
Zunächst setzte die EU im Iran-Streit vor allem auf Anreize, z.B. Freihandel und Wirtschaftshilfe. Später kamen Sanktionen hinzu, die dann auf Druck der USA massiv verschärft wurden – bis Iran fast ausblutete.
Doch letztlich haben nicht die Sanktionen, sondern der Machtwechsel in Teheran und Washington eine Einigung ermöglicht. Das ist auch eine wichtige Lektion für die Russland-Ukraine-Krise…
Mehr hier, die Details der Einigung hier
Nemschak
3. April 2015 @ 10:15
Ob die Eckpunkte des ausgehandelten Abkommens mit dem Iran letztlich zu einem finalen Vertrag führen werden, der auch vom gespaltenen US-Kongress angenommen wird, bleibt abzuwarten. Israel wird alles daran setzen, über seinen Einfluss auf Teile des Kongresses das Abkommen zu Fall zu bringen. Ohne die USA geht auch in der Atomfrage mit dem Iran nichts, bei aller Anerkennung der Bemühungen der EU.
Baer
3. April 2015 @ 10:07
Leider ist den führenden Politikern aller Nationen das Bewusstsein abhanden gekommen ,dass nur Gespräche und Verhandlungen einen Konflikt friedlich lösen können ,und nicht Kriege.
Die Außenpolitiker sind mehr oder weniger zu Statisten verkümmert.
Wenn zukünftig schwere Kriege verhindert werden sollen ( gilt natürlich nicht für USA) dann nur über
Gespräche zwischen vernünftigen Menschen mit Weitblick .Alles andere führt in den Ruin.
Allerdings glaube ich nicht an einen völligen Gesinnungswandel der Regierenden in Amerika, USA kennt keine friedlichen Lösungen, denn damit lässt sich kein Geld in großem Stil verdienen.
So lange die Finanzelite das Sagen hat und die Politiker nur Statisten sind ,wird es keinen Frieden geben.
ebo
3. April 2015 @ 11:37
@Baer
Volle Zustimmung. Leider ist auch die EU vom ursprünglich guten Kurs abgekommen. Erst hieß es “Anreiz und Sanktionen”, dann nur Sanktionen – und schließlich wurden die Strafmaßnahmen derart ausgeweitet, dass sowohl der Iran als auch viele EU-Länder praktisch nur noch Nachteile hatten. Umso wichtiger wäre es, dass die Vereinbarung hält – und die Sanktionen zurückgenommen werden. Davon würden vor allem D und FR profitieren…
Nemschak
4. April 2015 @ 10:14
Mir sind in der Geschichte der Neuzeit keine Friedensverhandlungen bekannt, denen nicht ein bewaffneter Konflikt vorhergegangen ist.
DerDicke
7. April 2015 @ 11:18
Selbstverständlich kann man Friedensverhandlungen nur nach einem Krieg führen, das impliziert ja schon das Wort an sich.
Davon ist auch keine Rede im Beitrag von Bear. Es geht um Verhandlungen vor bewaffneten Konflikten, diese werden ja gerade deswegen geführt, damit es nicht zu Krieg kommt.
Allerdings habe ich den Eindruck, so etwas passt weder in Ihr Weltbild noch in ihr Konzept. Recht des Stärkeren und so.