Brüssel warnt vor neuer Bankenkrise

Das von einer Protestwelle erschütterte Frankreich dürfte 2019 stärker wachsen als Deutschland, schätzt die EU-Kommission in ihrer neuen Konjunkturprognose. Demgegenüber sieht es in Italien finster aus. Auch die Banken machen Brüssel wieder Sorgen.

Die italienische Wirtschaft, die zuletzt in die Rezession gerutscht war, soll 2019 nur um 0,2 Prozent wachsen. Damit kassiert die EU-Kommission ihre eigene Prognose von Dezember – damals war noch von 1,2 Prozent die Rede.

Wirtschaftskommissar Moscovici rechtfertigte sich, die Schätzung im Dezember sei “Konsens” gewesen. Ohne die Einigung mit Rom auf ein neues Budget würden die Aussichten noch wesentlich schlechter aussehen, sagte er.

Und was ist in Deutschland los? Auch da wiegelt Mosco ab. Die Exporte liefen nicht mehr so gut, der Automarkt sei eingebrochen.  Aber die Binnennachfrage sei weiter groß, der deutsche Arbeitsmarkt in guter Form.

Dass Deutschland und Italien die Eurozone herunterziehen, soll also nur eine vorübergehende Schwäche sein. Dabei gibt es immer mehr Risiken. Brexit, China, US-Handelskriege stehen auf die EU-Liste.

Aufhorchen lässt zudem die Warnung vor einem neuen “Doom loop” zwischen Staaten und Banken. Ist das auf Italien und die Staatsanleihen in den Bankbilanzen gemünzt, oder auf Deutschland und die Deutsche Bank?

Italien streitet mit der EZB darüber, ob die Staatsanleihen künftig mit Eigenkapital unterlegt werden müssen – was sowohl für die Banken als auch für den Fiskus zum Problem werden könnte.

Und die Bundesregierung erwägt, die Deutsche Bank mit der commerzbank zu fusionieren, um einen “Champion” zu bilden. Das ist, als würde man einen Blinden mit einem Lahmen verheiraten.

Fest steht, dass wir von der “Deutschen” dieses Jahr noch hören werden…

Siehe auch “Die Deutsche Bank – gefährlicher als Italien?