Danke, liebe Schweizer!
Die Schweizer haben sich in einem Volksbegehren gegen exzessive Managergehälter und für ein Verbot des “goldenen Handschlags” ausgesprochen. Satte 68 Prozent stimmten für die Initiative “gegen die Abzockerei”.
Das Votum kommt wie gerufen. Denn gerade hat die EU die Boni für Banker gekappt. Doch der britische Premier Cameron versucht schon wieder, den nach monatelangem Ringen erzielten Kompromiss zu kippen.
Schützenhilfe bekommt er dabei von “Spiegel online”, das die Klagen aus London groß und breit darstellte. Auch Finanzminister Schäuble hat sich lange schützend vor die Briten gestellt.
Am Dienstag entscheiden die EU-Finanzminister. Dann können die Briten nicht mehr behaupten, die EU gehe zu weit: die Schweizer gehen noch viel weiter! – Mehr zum Thema hier
Tim
4. März 2013 @ 20:50
@ ebo
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn ein Banker 10 Mio. bekommt, wenn er für seine Bank einen Milliardendeal nach Hause bringt. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ein Banker durch eine Wette Millionen verdient, weil es zu jeder Wette ja immer ein Gegenstück gibt, das denselben Verlust einfährt. In der Summe ist das völlig unproblematisch. Boni sind ein Anreiz für Banker, sich auf existierende Ungleichgewichte zu stürzen, die dadurch ausgeglichen werden.
Sauer bin ich nur dann, wenn eine Bank wegen angeblicher Systemrelevanz auf unsere Kosten gerettet werden muß. Oder wenn der Staat (ebenfalls) auf unsere Kosten katastrophale Fehlanreize schafft, die dann zu Blasen wie der US-Hypothekenkrise führen.
Apropos, wer jetzt noch keine schlechte Laune hat – die USA fahren jetzt wieder einen Teil der Politik, die ab Mitte der 90er zur Krise 2007 führte:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/nach-zinssenkung-fed-macht-hypothekenbanken-reich-12096761.html
Apropos: Auch Subprime-Kredite sind an sich nichts Böses, sie waren ursprünglich ja eine soziale Maßnahme der US-Regierung. Nur sind sie leider so lange massiv gefördert worden, bis sie sich zu einer Blase entwickelten, die platzen mußte und durch die Verflechtungen fast alle Banken betraf.
Tim
4. März 2013 @ 19:59
@ ebo
Wir können uns ja wohl darauf einigen, daß die Krise darin besteht, daß Banken über Jahre bereitwilligst Kredite an Länder vergeben haben, die sich diese Kredite eigentlich nicht leisten konnten.
Haben also die Banker aus den Kreditabteilungen zuviele Boni bekommen? Gibt es darüber irgendwelche Infos?
ebo
4. März 2013 @ 20:05
@Tim Nein, ich rede von der Finanzkrise. Subprimes, toxische Produkte, riskantes Investmentbanking etc. pp. Das war die Party, die durch Boni befeuert wurde. Und heute feiern jene, die sich an der Eurokrise eine goldene Nase verdienen – auf Kosten der Steuerzahler. Aus Deiner Sicht kein Problem?
Tim
4. März 2013 @ 19:24
Kann mir bitte mal jemand erklären, welchen Sinn die Kappung der Boni hat bzw. welches Problem damit gelöst werden soll?
ebo
4. März 2013 @ 19:47
@tim Die Boni setzen falsche Anreize und werden für die Finanzkrise mitverantwortlich gemacht. Kannst Du mir mal sagen, welchen volkswirtschaftlichen Sinn die Boni haben sollen?
Johannes
4. März 2013 @ 15:33
Nein, die Schweiz, die laut Eurofans in der globalisierten Welt ohne Euro gar nicht exestieren dürfte? Ich dachte immer ohne Euro hat man keine Chance in der Welt, schon wieder ein Euromärchen entzaubert, ups 😉 . Und das die Schweiz demokratischer ist als Europa und die EU wissen wir dank der Euro-Banken-Rettung schon länger.