Coronakrise: EUropa schottet sich wieder ab

Nie wieder Grenzkontrollen, nie wieder Reiseverbote: Das hatten die EU-Politiker nach der ersten Coronawelle versprochen. Doch nun schottet sich EUropa schon wieder ab – diesmal gegen eine angeblich gefährliche Covid-19-Variante aus UK.

Die Niederlande haben das Tabu gebrochen: Sie verhängten aus Angst vor der Ausbreitung der neuen Virus-Mutation ein Landeverbot für Passagiermaschinen aus dem Vereinigten Königreich.

Belgien und Italien wollen dem Beispiel folgen. Auch Deutschland erwägt die Einschränkung des Flugverkehrs aus Großbritannien. Die Regierung in London warnte, die neue Variante des Coronavirus sei “außer Kontrolle”.

Allerdings hatte es schon mehrmals Berichte über eine Virus-Mutation gegeben. So galt die Variante, die im Frühjahr in Süd- und Westeuropa umging, als gefährlicher als das Coronavirus in Deutschland.

Zudem hat die Abschottung schon vor der Warnung aus London begonnen. So veröffentlichten die Regierungschefs aus Holland, Belgien und NRW am Freitag einen gleichlautenden Appell an ihre Bürger, nicht in die Nachbarländer zu reisen.

Zur Begründung verwiesen sie auf die hohen Infektionszahlen – mit dem bekannten, noch nicht mutierten Virus. Zur Durchsetzung wird es Grenzkontrollen und Hygieneauflagen geben, die fast einem Reiseverbot gleichkommen.

Und was macht die EU-Kommission, die über offene Grenzen und freies Reisen wachen wollte? Sie schweigt…

Siehe auch “Deutscher Lockdown macht Belgien Sorgen”

P.S. Am Montag um 11 Uhr ist eine Krisensitzung in Brüssel anberaumt. Bereits am Sonntagabend endet die Deadline des Europaparlaments für den Brexit. Wird das Handelsabkommen nun vertagt, werden die Verbindungen zu UK schon vor dem 31.12. abgebrochen? Es wird nochmal spannend…