Corona-Chaos im Europaviertel

Die EU will den Kampf gegen das Coronavirus in Europa koordinieren. Dabei schafft sie es nicht einmal, sich selbst abzustimmen – wie das Chaos im Europaviertel zeigt.

Die EU-Kommission ist auf, das Europaparlament ist halb zu, der Ausschuß der Regionen läßt gar keine Besucher mehr rein.

So ist die Lage im Europaviertel nur zwei Tage, nachdem Kommissionschefin von der Leyen eine Krisengruppe eingesetzt hat.

Die soll die Abwehr gegen das Coronavirus koordinieren, dabei hat sie nicht einmal die EU-Institutionen im Griff. Jeder macht, was er will.

Besonders grotestk ist die Lage im Parlament. Präsident Sassoli verhängte eigenmächtig ein Besucher-Verbot – allerdings ohne genau zu erklären, wer noch rein darf.

Das führt nun zu massivem Ärger. Einige Besuchergruppen dürfen noch ins Parlament, andere werden ausgeschlossen.

Journalisten müssen eine Erklärung unterschreiben, dass sie keine Infizierten getroffen haben und selbst auch nicht das Virus tragen.

Gleichzeitig läßt Sassoli aber Greta Thunberg rein – für einen öffentlichen Auftritt im Umweltausschuß. Nachfragen werden abgebügelt.

Offenbar ist es so, dass VIPs und MEPs (Europaabgeordnete) einen Sonderstatus genießen: Sie können einfach nicht krank werden…

Siehe auch “Coronavirus: Die EU wacht auf – aber sie handelt nicht”

P.S. Nun ist erstmals ein EU-Beamter betroffen. Es handele sich um einen Mitarbeiter der Verteidigungsagentur, teilte die EU-Kommission mit. Er habe sich das Virus bei einer Reise nach Italien eingefangen, seither aber keine Kollegen getroffen. Derweil explodiert die Zahl der Fälle in Belgien. Derzeit (4. März gegen Mittag) sind es 25 – zehn mehr als am Vortag…