Bitte nicht noch mehr solche „Faktenchecker“

Im Kampf gegen „Fake News“ will die EU-Kommission vorerst auf Verbote und Vorschriften verzichten. Stattdessen soll es einen freiwilligen Verhaltenskodex und mehr „Faktenchecker“ geben. Der EU-eigene Dienst ist allerdings zum Abgewöhnen.

Dies zeigt auch die aktuelle Ausgabe der „Disinformation Review“, die die EU einmal wöchentlich herausgibt. Diesmal geht es um den umstrittenen Chemiewaffenangriff im syrischen Duma. Zitat:

When reports of the Douma chemical attack first appeared, the pro-Kremlin disinformation machine was well-prepared. It had discredited the volunteer and rescue group White Helmets since 2015, but the attempts accelerated after the Khan Sheikhoun chemical attack last year. And it didn’t stop when the UN war crimes investigators concluded that the attack was carried out by the Syrian regime. Last week, the Russian Foreign Ministry again falsely referred to White Helmets “manipulation using children in staging an alleged chemical attack in Khan-Sheikhoun”.

Hier arbeiten die „Fact Checker“ gleich mit mehreren unbestätigten Hypothesen. So setzen sie mal eben die „Douma chemical attack“ als gesichert voraus – dabei waren die Ermittler gerade erst vor Ort, Fakten haben sie noch nicht geliefert.

Dann drehen sie die (russische) These, die Weißhelme hätten die Attacke inszeniert und sich darauf seit Wochen vorbereitet, in ihr genaues Gegenteil um: Russland habe sich „gut vorbereitet“ und schon 2015 eine Kampagne gestartet.

Das Gegenteil einer womöglich falschen These macht jedoch keine richtige These. In Wahrheit zeigen die angeblichen „Fact Checker“ nur, dass sie selbst Teil des Infokriegs um Syrien sind.

Neue Fakten präsentieren sie keine. Und wenn sie Belege nennen, dann sind sie selbstreferentiell – sie beruhen auf den Angaben der EU, die im Falle Duma aber selbst keine Beweise vorgelegt hat…