Athen schließt “Bruch” nicht aus
Wer geglaubt hatte, dass Griechenland nach Schuldenrückkkauf und Upgrade “gerettet” ist, sieht sich erneut getäuscht. 2013 werde ein “make it or break it”-Jahr, sagte Finanzminister Stournaras der britischen FT. Der “Bruch” sei möglich, wenn die Proteste gegen das Spardiktat zunehmen und das “politische System” nicht durchhält.
Zu deutsch: Der Finanzminister befürchtet einen Volksaufstand und/oder einen Sturz der Athener Regierung. Zu Unruhe könnte es 2013 auch in Zypern (Wahlen und Pleitegefahr) sowie in Italien (Wahlen und nervöse Märkte) kommen. Keine schöne Aussicht für die Bundesregierung, die bis zur Wahl im Herbst Ruhe an der Eurofront wünscht…
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melina
20. Dezember 2012 @ 13:41
Mit dem Zweckoptimismus, den die Athener Koalitions-Regierung bisher an den Tag gelegt hat, scheint es nicht mehr weit her zu sein. Wenn schon Stournaras einen Volksaufstand oder Regierungssturz öffentlich ins Kalkül zieht, dann dürfte die Lage sehr viel schlimmer sein, als bislang bekannt. Auch die konservative Ekathimerini hat in den letzten Wochen auffällig oft die Haltbarkeit der Regierung in Zweifel gezogen.
Jeder in Griechenland weiß, dass sich die Lage im Winter und im kommenden Frühjahr, wenn weitere Austeritätsmaßnahmen in die Praxis umgesetzt werden, drastisch zuspitzen wird. Wenn die ersten Kälteopfer zu beklagen sind – was leider zu befürchten ist – wird der geballte Volkszorn nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ein Bürgerkrieg in Griechenland rückt immer weiter in den Bereich des Möglichen. Die Abgeordneten der Nazi-Truppe „Goldene Morgenröte“ nehmen inzwischen schon bis an die Zähne bewaffnet an den Parlamentssitzungen teil, was ihnen aufgrund ihrer Immunität niemand verbieten kann oder will. Eine völlig unglaubliche Vorstellung, aber bittere Realität inmitten unserer ach so friedlichen EU!