Assange kritisiert EU-Haftbefehl und fehlenden Schutz für Journalisten

Zum ersten Mal seit seiner Freilassung im Juni hat sich Wikileaks-Gründer Assange öffentlich geäußert. Dabei kritisierte er nicht nur die USA und das UK, sondern auch die EU.

Assange war im Juni nach einem Deal mit der US-Justiz freigelassen worden, nachdem er 14 Jahre in Hausarrest, im Botschaftsasyl und in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis verbracht hatte. 

Dass er festgenommen wurde, sei eine Folge des europäischen Haftbefehls, sagte er vor dem Europarat in Straßburg (der nichts mit der EU zu tun hat). Dieser werde mißbraucht.

Ursprünglich sei der Haftbefehl eingeführt worden, um islamistische Terroristen zu verfolgen – nach den Attentaten vom 11. September 2001. Doch nun werde er auch gegen mißliebige Journalisten eingesetzt.

Die Rechte von Journalisten in Europa seien auch heute noch gefährdet, warnte Assange. Journalismus sei „kein Verbrechen, sondern ein Stützpfeiler einer freien und informierten Gesellschaft“.

„Ich bin heute nicht frei, weil das System funktioniert hat. Ich bin heute frei, weil ich mich nach Jahren der Inhaftierung schuldig bekannt habe – und zwar schuldig, Journalismus betrieben zu haben“, sagte Assange. 

Dabei gibt die EU doch vor, Journalisten in EUropa zu schützen. Doch für Assange hat sie nicht ‘mal den kleinen Finger gerührt…

Siehe auch Fall Assange: Das Versagen der EU sowie “Europa hat versagt” (Experte im ZDF)