Alles lief wie geschmiert
Drei deutsche Rüstungsfirmen sollen Schmiergelder in Griechenland gezahlt haben. Betroffen seien die Unternehmen Atlas, Rheinmetall und Wegmann, meldet die „Süddeutsche“.
Angeblich stehen schon die Namen von sechs Deutschen in den Ermittlungsakten. Die „SZ“ will sie aber noch nicht nennen, auch die Bundesregierung schweigt sich aus.
Dennoch darf man schon jetzt getrost davon ausgehen, dass die deutschen Rüstungs-Geschäfte in Griechenland jahrelang wie geschmiert liefen. Selbst die Schuldenkrise hat daran zunächst nichts geändert…
Mehr zu Griechenland hier
GS
4. Januar 2014 @ 21:31
Das hat zweifelsohne ein Geschmäckle, ist aber auch nichts Neues. In der Wirtschaft geht’s immer schmutzig zu. Entscheidend ist, wie stark staatliche Stellen gegenüber solchen Angeboten stehen. Diese Frage stellt sich natürlich auch für Deutschland. Dass die Griechen sehr empfänglich sind, ist schon länger bekannt. Man sollte allerdings nicht glauben, dass kein Rüstungsgeschäft zustandegekommen wäre, wenn die Gelder aus Deutschland nicht geflossen wären. Dann hätte eben jemand anderes die Waffen geliefert. Ist doch wohl kaum glaubhaft, dass wegen ein paar Millionen Rüstungsprojekte entstehen, die es sonst gar nicht gegeben hätte.
Interessanter finde ich, was Venizelos heute gesagt hatte. Ich finde, dem dürftest Du auch mal einen Beitrag widmen. Wenn sich jemand hinstellt und verkündet: „Es gibt nun einmal eine klare Aufteilung in Geber und Nehmer in der EU.“, dann ist das m.E. symptomatisch, wie Südeuropa auf die EU guckt. Keine Meinung dazu?
http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/athen-fordert-kontrolle-der-troika-deutschland-soll-sich-zurueckhalten-12737294.html
torsten
4. Januar 2014 @ 20:47
Bestechung ist schlimm, überall auf der Welt. Doch man sollte so ehrlich sien und dann auch den Korruptionsindex des jewieligen LAndes mit erwähnen. Da steht Griechenland nun mal ziemlich schlecht da. Konzerne, die einen Auftrag ergattern wollen, bestechen in solchen Ländern
ausnahmslos die einheimischen Entscheidungsträger. Dieser Artikel schmeckt ein bisschen nach: Böse deutschen Konzerne als Täter und Opfer Griechenland. Leider vermisst man in Griechenland bis heute eine Kultur der Ehrlichkeit und des Eintretens gegen Bestechung , Korruption und Steuerbetrug. Das wird von internationalen (darunter auch deutschen) Konzernen ausgenutzt und gehört strafverfolgt. Doch zum wirtschaftlichen Elend Griechenlands hat anderes beigetragen.
ebo
4. Januar 2014 @ 21:43
Zum Geschmäckle: das ist schon en sehr strenger Geschmack nach Korruption und Kommerz. Hier eine kleine Übersicht von Presseartikeln zum Thema:
http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Griechenland.210.0.html