Alarmsignal aus Frankfurt
Die Europäische Zentralbank hat überraschend ihr umstrittenes Anleihekaufprogramm aufgestockt. Das ist ein Warnsignal – die Coronakrise fällt härter aus als erwartet, die Hilfen der EU kommen zu spät.
Das Notfall-Anleihekaufprogramm PEPP wird um 500 Mrd Euro auf insgesamt 1,85 Billionen Euro aufgestockt und bis mindestens Ende März 2022 verlängert, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Frankfurt.
Die zweite Pandemiewelle habe die Nachjustierung “der effektivsten Instrumente” erforderlich gemacht.
“Wir haben alle erwartet, dass es eine zweite Welle geben wird”, so Lagarde. Deren Ausmaß und Länge sowie die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie jedoch kamen auch für den EZB-Rat unerwartet.
In Frankfurt rechnet man nun mit einem “erneuten, deutlichen Rückgang” der Wirtschaftsleistung in der Eurozone im letzten Quartal 2020.
Die Entscheidung, gegenzusteuern, kam überraschend – und zu einem pikanten Zeitpunkt. Denn zeitgleich versuchte Kanzlerin Merkel beim EU-Gipfel in Brüssel, ihr umstrittenes Finanzpaket zu retten.
Ungarn und Polen hatten ein Veto eingelegt und damit auch den 750 Mrd. Euro schweren Corona-Aufbaufonds blockiert. Merkel will die Blockade nun mit Zugeständnissen lösen.
Doch die würden den umstrittenen Rechtsstaats-Mechanismus zu einem Papiertiger machen. Und selbst wenn das Rettungsmanöver gelingt: Die EU-Hilfen kommen zu spät.
Sie werden nämlich frühestens im Frühsommer 2020 ausgezahlt. Doch die Coronakrise schlägt jetzt zu – und die immer härteren Lockdowns würgen die Konjunktur immer mehr ab…
Siehe auch “Coronakrise vertieft wirtschaftliche Kluft, Deutschland profitiert”
European
11. Dezember 2020 @ 11:49
Das wird die Bundesbank wieder sehr ärgern.
Es ist der Job der Zentralbank, so zu reagieren und sie macht es m.E. richtig. Sie nutzt die Instrumente, die sie hat. Lagarde scheint auch das Stehvermögen zu haben, sich entsprechend durchzusetzen. Es gibt nur eine Zentralbank für die Eurozone und das ist die EZB. Punkt! Die Filialen in den Ländern gehören eigentlich abgeschafft. Bedeutet Machtverlust für Weidmann und Co, würde aber für mehr Klarheit sorgen auch bezüglich des Target-Salden-Unsinns, der von einigen Ökonomen, ganz vorn HW Sinn, vor sich hergetragen wird, wie eine Monstranz.
Japan hat eine Staatsverschuldung von 240% des BIP, weil es sich zum großen Teil genau so finanziert. Niemand käme auf die Idee, dass Japan nicht zahlungsfähig ist.
Ootis
11. Dezember 2020 @ 11:21
Brecht: “Man muß sich die Regierenden höchst mittelmäßig vorstellen.”
Die dahinter wohl auch.
Genslein
11. Dezember 2020 @ 11:03
Insgesamt muss es eine Kostenreduzierung des gesamten Beamtenapparat kommen,danach müssten sogenannte fähige dafür zuständige Minister weil sie auch ihr irres Gehalt dafür empfangen,das machen was jeder Handwerksmeister leisten muss für ihre gewählte Tätigkeit 100% arbeiten ohne den ganzen Millionen Kosten der Berater ausser Haus zahlen zu müssen.(Sie Ursula von Leyen(KK/Altmeyer/und alle weiteren fähigen Minister,ansonsten sind sie eine Fehlbesetzung und müssten für fähige Business-Menschen aus der freien Witschaft ausgetauscht werden,aber ohne satte Pensionen,welche sie ja auch nicht verdient haben.Beispiel:Trump –Obama–Bush-Clinten-Trump kein Politiker!!!