Zündeln im Westbalkan

Die EU sorgt sich schon seit einiger Zeit um den Westbalkan. Russland versuche, Serbien zu instrumentalisieren und Bosnien-Herzegowina zu destabilisieren, heißt es. Doch nun zündeln die EUropäer mit.

Gleich drei Länder – Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien – haben dem Regierungsflugzeug des russischen Außenministers Larow die Überflugrechte verweigert.

Einen triftigen Grund nannten sie nicht. Lawrow sprach von einem “feindlichen Akt” – er wollte nach Serbien fliegen, um dort Verhandlungen zu führen.

Bulgarien ist es auch, das den EU-Beitritt von Nordmazedonien blockiert. Zur Begründung muß die bulgarische Volksgruppe herhalten.

Außerdem wäre da noch Kroatien, das zunehmend in Nationalismus zurückfällt und damit die Lage in Bosnien-Herzegowina negativ beeinflusst.

Wir haben es also mit zwei EU-Ländern und zwei Beitrittskandidaten zu tun, die alles tun, um die Lage auf dem Westbalkan anzuheizen.

Russland ist bei weitem nicht allein.

Im Hintergrund spielen auch noch die USA, die Türkei und China mit.

Und nun kommt auch noch Deutschland ins Spiel. Kanzler Scholz reist Ende dieser Woche auf den Westbalkan, um für die “europäische Perspektive” zu werben.

Die droht nämlich in den Hintergrund zu geraten – denn die Ukraine drängt mit Macht in die EU und will dabei alle anderen Kandidaten überholen.

Wenn ihr das gelingen sollte, würde dies den Westbalkan vermutlich noch mehr destabilisieren.

Die Region hat auch einen blutigen Krieg hinter sich – doch die EU hält sie beim Beitritt immer noch hin…

Siehe auch “Update: Selenskyj macht Druck beim EU-Beitritt”