Will Weidmann eine (Groß-)Deutsche Mark?
Das EZB-Bashing aus Berlin und Frankfurt schlägt weiter Wellen. Während sich die meisten Deutschen über die frontale Attacke von Bundesbank-Chef Weidmann freuen dürften, ist der griechische Ökonom Varoufakis besorgt.
Seiner Meinung nach lässt Weidmanns Stellungnahme zum OMT-Programm der Zentralbank nur zwei Interpretationen zu: Entweder versteht der Merkel-Vertraute nicht, dass ohne Anleihekäufe der EZB ein Zerbrechen der Eurozone droht.
Oder aber Weidmann strebt genau dies an: den Ausschluss Griechenlands und/oder Italiens – also jene Länder, die bisher am meisten von Anleihekäufen profitierten. Varoufakis neigt ganz eindeutig zur zweiten Hypothese… – Mehr zum Thema hier
Johannes
29. April 2013 @ 10:33
Oder aber Weidemann macht öffentlich Stimmung gegen die EZB aber insgeheim billigt er den Kurs der EZB, Merkel tut das ja mehr oder weniger auch so. Ich muss gestehen, lieber einen Euro mit Austrittsmöglichkeit als KEINEN Euro. Aber die Euroträumer wollen ja solche ehrlichen Diskussionen mit aller Macht unterbinden, entweder alle im Euro obwohl nicht alle in die Währungsunion gehören oder kein Euro. Das ist Erpressung. GR muss raus aus dem Euro für ca. 10 Jahre, braucht ein Aufbauenprogramm mit schenktem Geld (auch aus Deutschland) und dann wird das was. Aber all das will man ja nicht, schade, lieber versucht man uns Bürger zu erpressen, Stichwort Euro-Bonds. Ich bin als Bürger zu gewissen Kompromissen bereit, aber das wollen die Euroträumer nicht, die wollen keine nötigen Kompromisse eingehen, die wollen nur die totale Schuldenunion ohne den Bürger demokratisch zu fragen. Zu Varoufakis, er könnte recht haben, klingt logisch.
ebo
29. April 2013 @ 10:41
@Johannes
Du hast Recht, Euro-Staaten sollten die Möglichkeit zum Austritt erhalten. Von mir aus auch befristet, wie dies jetzt Sinn vorschlägt. Es kann aber nicht sein, dass ein solcher Austritt von den Märkten erzwungen oder von der EZB bzw. der BuBa herbeigeführt wird. Die Zentralbank ist dafür da, die Währungsunion zusammenzuhalten – und nicht, jemanden rauszuschmeißen. Ich halte es daher auch für eine Überschreitung des EZB-Mandats, was in Zypern passiert ist.