Wo SPON abkupfert
Der EU-Budgetgipfel fand ohne “Spiegel online” statt. Seit die FTD weg ist, macht sich auch SPON nicht mehr die Mühe, dem Gezerre um Milliarden mit einem Liveticker nachzugehen. Wichtiger war ein Lebensmittelskandal in UK.
Zum Schluss stieg SPON dann doch noch ein – mit der merkwürdigen Zeile “Erfolg der Haushaltsfalken”. “Merkel und Cameron haben sich durchgesetzt” , jubelte der Onlinedienst, der die britische Sicht auf Europa pflegt.
Ich habe mich gleich gefragt, woher der merkwürdige Begriff “Haushaltsfalken” kommt. “Falken” und “Tauben” kennt man normalerweise nur aus dem Militär-Jargon. In Berlin käme niemand auf die Idee, Merkel einen “Falken” zu nennen.
Heute fand ich die Erklärung: “EU budget hawks take spoils”, schrieb die britische FT. Daher weht also der Wind. Die “Haushaltsfalken” sind eine britische Erfindung. Dank “SPON” siegen sie nun auch in Deutschland.
Dass die neue Allianz zwischen Cameron und Merkel gefährlich für Europa sein könnte, kommt dem Londoner Korrespondenten natürlich nicht in den Sinn. Kein Wunder bei diesen Quellen… Mehr zu diesem Thema hier
P.S. Die “New York Times” spricht übrigens von einem “Deal für ein Austeritäts-Budget”. Das kommt der Sache näher, trotz der größeren Distanz der Redaktion…
Andres Müller
18. Februar 2013 @ 14:33
Leider kann man vielen Zeitungen nicht vertrauen, da diese von Interessen gut gepflegter Netzwerke im Interesse der Eliten manipuliert werden.
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38515/1.html#38515_1
Dieser Tage besonders sichtbar wird diese Manipulation im Zusammenhang mit der Diskussion rund um den Begriff “Währungskrieg”. Kurz zuvor wurde von den elitären Netzwerken in die Presse verbreitet, dass die Finanzkrise in der EU “endgültig überwunden” sei, was aus anhand der verfügbaren Statistiken nicht nachvollzogen werden kann.
Es findet seit geraumer Zeit eine anhaltende Manipulation der öffentlichen Meinung statt, sei es über Fernsehsender wie ZDF, oder Zeitungen wie “die Welt”, der Spiegel und die meisten anderen grösseren Pressehäuser. Eine solche Situation in der deutschen Presselandschaft gab es bereits im letzten Jahrhundert, anhand der Finanzkrise die nach dem Börsenkollaps 1929 in den USA stark zugenommen hatte. Doch damals waren nationale Interessen im Zentrum der manipulierten Debatte, heute betrifft es die Verteidigung globaler ökonomischer Elitennetzwerke.