Wie gewünscht: EMA gibt Impfstoff für Kinder frei
Erst bestellen, dann bewerben, schließlich genehmigen: So ist die EU beim umstrittenen Corona–Impfstoff für Kinder vorgegangen. Nun hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht gegeben, wie gewünscht.
Die Empfehlung der EMA, wonach die Zulassung des Impfstoffs auf Kinder ab zwölf Jahren ausgeweitet werden soll, basiert auf einer US-Studie mit mehr als 2000 Heranwachsenden. Sie ergab, dass das Präparat sicher und effektiv sei.
Eine europäische Studie wurde nicht vorgenommen. Wozu auch? Kommissionschefin von der Leyen hat bereits Millionen Dosen bei Biontech/Pfizer bestellt, Gesundheitsminister Spahn hat die Kinder-Impfung angekündigt und beworben.
Doch die kritischen Fragen wurden ausgeklammert. Wer garantiert uns, dass ein neuartiges mRNA-Vakzin bei Kindern keine unerwünschten Spätfolgen hat – zum Beispiel in fünf oder zehn Jahren?
Wie verhalten sich mögliche Risiken und Nebenwirkungen zur (minimalen) Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch COVID-19? Hier müssen Schaden und Nutzen abgewogen werden – doch dazu hört man nichts.
Betretenes Schweigen auch zu der Frage, ob das scheinbar so großzügige „Angebot“ der Kinder-Impfung in eine administrative Impfpflicht umschlagen könnte – indem der Schulbesuch von der Impfung abhängig gemacht wird.
Last but not least: Ist es moralisch vertretbar, dass die EU nun (wie die USA) mit der Impfung von Kindern beginnt, während in weiten Teilen Afrikas und Asiens noch nicht einmal Hochrisikogruppen versorgt wurden?
All diese Fragen schreien nach einer Antwort, bevor die ersten Spritzen gesetzt werden. Doch die Verantwortlichen haben es eilig – sie konnten die Genehmigung kaum abwarten und wollen am liebsten morgen anfangen…
Siehe auch „Impfung von Kindern: Ein unmoralisches Angebot“
Cetzer
30. Mai 2021 @ 13:57
Corona war eben auch der lang ersehnte Durchbruch bei der kapitalgerechten Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Schildköten und Akkordbremsen passen nicht in die schöne, neue Zeit.
Ute Plass
30. Mai 2021 @ 12:55
@ebo: „Man muß sich nur die Hersteller des Impfstoffs und die Entscheider anschauen – alles Deutsche.
Unter dem Label “EU” wird hier deutsche Industrie- und Gesundheitspolitik gemacht.“
Da fällt mir doch gleich die Polemik ein:
„Am deutsch-kapitalen Wesen…………..“
ebo
30. Mai 2021 @ 16:48
Wobei man gerechterweise hinzufügen muß, dass die anderen EU-Staaten (außer Ungarn) alles abgenickt haben. Viele sind froh, mit deutscher Hilfe durch die Pandemie zu kommen!
El Zorro
29. Mai 2021 @ 13:28
„Erst bestellen, dann bewerben, schließlich genehmigen“
Diese Reihenfolge stinkt gen Himmel – respektive gen alle Grundsätze des Schutzes Minderjähriger, den jeder S t a a t mündelsicher im Auge zu behalten hat.
Und wieder stellt sich die Frage nach der Verantwortung. Die EU ist weder Staat, noch dafür zuständig. Sie ist schließlich das, was sie immer schon war: überflüssig da, wo sie keine Kompetenz hat, schädlich da, wo der EUGH das letzte Wort hat.
Mit einem Satz: Eine klassische Fehlkonstruktion!!
ebo
29. Mai 2021 @ 13:48
Nun, in diesem Fall fällt die Analyse leicht.
Man muß sich nur die Hersteller des Impfstoffs und die Entscheider anschauen – alles Deutsche.
Unter dem Label „EU“ wird hier deutsche Industrie- und Gesundheitspolitik gemacht.
Wobei es überaus hilfreich ist, dass BionTech mit Pfizer verbandelt ist – denn Pfizer hat in den USA die passende Studie geliefert…
Ute Plass
29. Mai 2021 @ 12:53
Danke, @ebo, für ihre kritischen Fragen bezüglich „Corona-Kinderimpfstoff“.
Sehr richtig, wenn Sie schreiben:
„Wer garantiert uns, dass ein neuartiges mRNA-Vakzin bei Kindern keine unerwünschten Spätfolgen hat – zum Beispiel in fünf oder zehn Jahren?“
Dieser notwendige Hinweis betrifft natürlich nicht nur ganz junge Menschen.