Deal mit Trump: Von der Leyens Abhängigkeits-Erklärung
Von der Leyen has a deal – aber zulasten der EU. Die Vereinbarung mit US-Präsident Trump stößt denn auch international auf Ablehnung – außer bei einem deutschen Politiker, der offenbar fleißig mit verhandelt hat.
Es kam wie erwartet bzw befürchtet: Von der Leyen gesteht Trump einen Zoll von 15 Prozent auf alle EU-Produkte zu.
Sie verspricht zudem, in den USA Frackinggas und andere schmutzige Energie im Wert von 250 Mrd. Dollar pro Jahr (!) zu kaufen.
Außerdem sollen die EUropäer 600 Mrd. Dollar mehr als geplant in den USA investieren – und natürlich mehr Waffen bestellen.
Wer hat von der Leyen zu diesen absurden Zusagen ermächtigt?
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Zustimmung sehe ich bisher nur von Kanzler Merz und bei der CDU/CSU. Merz hat sich wiederholt in die Verhandlungen eingeschaltet und die Interessen der deutschen Automobilindustrie vertreten.
Ansonsten fallen die Reaktionen überwiegend negativ aus, teils sogar extrem negativ.
So haben SPD und Grüne im Europaparlament bereits Zweifel an diesem Deal geäußert. Auch der Chef des Handelsausschusses, B. Lange, ist unzufrieden.
„Das ist ein Deal mit Schlagseite“, sagt Lange. „Es sind eindeutig Zugeständnisse gemacht worden, die schwer zu ertragen sind.“
Von einem „völlig unausgewogenen ‚Deal‘“ spricht der frühere Chefökonom des IWF, O. Blanchard. Die EU hätte mehr herausholen können, wenn sie mutiger gewesen wäre, meint der Experte.
Noch härter fällt das Urteil des früheren französischen Premiers D. De Villepin aus. Für ihn ist der 27.07.25 der „Tag der Europäischen Abhängigkeitserklärung“.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich würde es allerdings „von der Leyens Abhängigkeitserklärung“ nennen. Sie hat den Deal abgenickt und sollte für die negativen Folgen zur Verantwortung gezogen werden…
Siehe auch: Vor Deal mit Trump: Warnung an von der Leyen – es war alles so absehbar… Mehr zum Handelskrieg hier
P. S. Von einem “schwarzen Tag für Europa” sprach Frankreichs Premier Bayrou. Derweil knallten an der Wallstreet die Sektkorken…

Michael
28. Juli 2025 @ 22:54
Immer wenn es heißt „Abhängigkeitserklärung“ höre und lese ich „Kapitulation“!
Steffen König
28. Juli 2025 @ 18:16
Ein Albtraum mit KI. Zum Glück hatte ich ganz gute 50 Jahre. Jetzt geht’s wohl mit der Menschheit leider bergab, weg Klima, Soziales, Gerechtigkeit, Dummy-Kriege u Machtgier versch eitler Gockel auf dieser Welt. Wir werden nicht schlauer, IQ-Bewertungen sind vom Affen gebissen
Michael Conrad
28. Juli 2025 @ 15:55
Nachdem VDL und ihre Entourage vorzeitig von Xi aus dem Land komplimentiert wurden , hat Donald the RealDeal die EU endgültig als ökonomische und geopolitische Lachnummer entlarvt.
Trump, über den sich unsere Medien nur herablassend und verächtlich äußern, hat die EU und Deutschland auf eine Art und Weise verzwergt, dass sie problemlos in ein Loch auf einem schottischen Golfplatz passen würden.
Red Rabbit
28. Juli 2025 @ 15:54
Die Unterscheidung „Nicht Europa, sondern (nur) Deutschland ist von den USA abhängig“ zieht nicht wirklich, denn die Abhängigkeit Deutschlands wirkt sich auch auf Europa aus. Interessant wirds, wenn die USA sich in einem globalen Konflikt mit den drei Fronten Ukraine/Russland, Israel/Iran und Taiwan/China erstmals so überheben, dass es sie selbst sprengt. Sehenswert dazu diese Analyse, weswegen es in den nächsten Jahren zu einem zweiten Amerikanischen Bürgerkrieg kommen wird: https://www.youtube.com/watch?v=Go1bMQKnJBQ
Die Aufnahme ist aus dem Herbst 2024 und der Analyst hlag damals mit der Erwartung einer Wiederwahl Trumps im November richtig. Seiner Einschätzung nach werden die USA nach dem Bürgerkrieg isolationistisch sein. Das ist dann die Stunde Europas (wenn dann von ihm noch was übriggeblieben ist)…ich bin gespannt!
KK
28. Juli 2025 @ 15:39
Wenn ich mir die Reaktionen aus EUropa so anschaue, hat vdL quasi eine „Geschäftsführung ohne Auftrag“ betrieben, in dem sie den USA viel zu weit entgegen gekommen ist. Solche „deals“ sind anfechtbar!
palman
28. Juli 2025 @ 14:23
…und hatte Ich hier schon erwähnt, daß im Zeitraum von “2008” bis “2019” (!!!) eine “Bande / Gruppe von US-Geld-Managern” > e u r o p ä i s c h e < “Ver-Mögens-Werte” in Höhe von fast >”17″< (siebzehn) BILLIONEN (Tsd.Mrd.) USD/Eur? durch allerlei TRICKS und Machenschaften “über’n Großen Teich” geschafft haben ?!? – hinterlassen haben sie dafür NUR gut “300” (dreihundert) Milliarden !?! – so ein ehem. Russischer Botschafter in London kürzlich via “uncutnews.ch” !?! – ist b.t.w. ein Verhältnis von “170” zu “Drei” – also KEIN “Diebstahl” von und durch > RabaU.kiS.tA.n < !?! – (von Mir wg. “Frieden durch Stärke”) 😉
P. S.: – “Die U.S.A. brauchen Importzölle zum Überleben” – so ein Artikel von Peter Haisenko auf “anderweltonline.com” am 05. Febr. ’25 (evtl. über AutorenListe suchen) !?! – ER und Hubert von Brunn bieten zudem schon längstens die “Lösung für ALLES” in ihrem Werk “Die Humane Marktwirtschaft” < an !!??!! 😉
Guido B.
28. Juli 2025 @ 10:58
Wenn es ein “Abhängigkeitverhältnis” zwischen der EU und den USA gibt, kann man den USA keinen Vorwurf machen.
Die EU müsste sich nur von der fixen Idee verabschieden, dass die Ukraine Russland besiegen muss und den Weg für einen Friedensdeal zwischen der Ukraine und Russland freimachen.
Die EU hat sich jedoch in ein Narrativ eingesperrt, das besagt, dass es zu einer strategischen Niederlage Russlands keine Alternative gibt.
Dieses irrsinnige Narrativ liefert die EU komplett den Launen des POTUS aus. Es ist eine selbstgewählte Gefangenschaft, in der sich die EU selbst verzwergt. Die “Freiheit”, für welche die Ukraine angeblich kämpft, ist die kollektive Unterwerfung eines ganzen Kontintents unter die Launen des POTUS.
Die EU sollte dringend ihre Feindbilder revidieren, dann bekommt sie auch wieder Handlungsspielraum und Souveränität.
Und die Bürger hätten wieder eine positive Zukunftsperspektive.
ebo
28. Juli 2025 @ 11:08
Das Abhängigkeitsverhältnis besteht vor allem zwischen Deutschland und den USA. Es ist militärisch, ökonomisch und politisch so tief verwurzelt, dass es kaum noch zu lösen ist. Daher ist es auch fatal, dass ausgerechnet jetzt das „deutsche EUropa“ den Ton angibt – mit zwei unverbesserlichen Transatlantikern wie Merz und von der Leyen. Mit Juncker und Schröder wäre das nicht passiert…
verflixy
28. Juli 2025 @ 09:51
Seit Gründung der EU gibt „deutsche EUropa“ den Ton an – oder nicht? Neu ist das nicht. Doch unter dem Duo Schröder-Chirac (mit Villepin und dem jüngeren J. Fischer als Außenminister) war das noch etwas anders.
Doch souverän war Deutschland seit 1945 nicht mehr. Es ist der mit Abstand größte Auslandsstützpunkt der USA; ihre Weltmacht entfaltet die USA von Deutschland aus über Eurasien und Afrika! – „Von Konrad Adenauer bis Helmut Kohl waren alle Bundeskanzler inoffizielle Mitarbeiter des CIA.“ (Egon Bahr 1996)
Den meisten Deutschen scheint das bisher egal zu sein. Sie werden sich umgucken, wenn Trump jetzt die deutsche Industrie frisst.
Helmut Hoeft
28. Juli 2025 @ 19:32
Abhängigkeitsverhältnis? Ist doch alles bezahlt!!
Geht mit dem Londoner Schuldenabkommen 1953 los, https://de.wikipedia.org/wiki/Londoner_Schuldenabkommen#Bundesrepublik_Deutschland_grunds%C3%A4tzlich_Schuldner_der_Verbindlichkeiten_des_Deutschen_Reiches ,
dann wiederbewaffnet und eingebunden in der NATO (gegen die UdSSR, als potentieles „war theater“), dann via geduldeter Ostpolitik (Helsinki usw.) zum Zusammenbruch des Ostblock!
(*) Eine Exportklausel im Londoner Schuldenabkommen schützte die deutsche Wirtschaft vor Überlastung: Bei schwacher Exportleistung sanken die Rückzahlungen – bei starken Exporterlösen (wie sie in den 1950er/60er Jahren eintraten) stiegen die Zahlungen moderat an. Das begünstigte das „Wirtschaftswunder“ enorm, und trug dazu bei, dass die Bundesrepublik die Schulden [bis endlich 2010] vollständig begleichen konnte, ohne die wirtschaftliche Entwicklung stark zu belasten. (Pferdefuß: Gilt auch als Startschuss für die heutigen Wirtschaftsprobleme Deutschlands, dem Exportismus!)
Also: Ist doch alles bezahlt, wozu das weitere Gekrieche vor dem Clown? Spätestens 1995 – Gründung der OSZE – raus aus der Vasallenrollen ggü. der USA!
PS.: Zur Verdeutlichung: Gilt auch für analog das „koreanische Wirtschaftswunder“: Von den USA als Frontstaat gepampert durften die eine Wirtschaftspolitik betreiben, die nur als „Korea first“ zu bezeichnen ist. Heute Frontstaat („war theater“) gegen die Kims und China.
Arthur Dent
28. Juli 2025 @ 09:23
Europa zahlt alles – Migration, Entwicklungshilfe in Afrika, Ukraine, für angeblichen Klimaschutz weltweit – hat aber nichts davon.
Nennt sich Tannenbaum-Strategie, jeder darf sich etwas wünschen…
verflixy
28. Juli 2025 @ 08:48
Wie schön, dass sich Villepin wieder meldet. Ein kleiner Lichtblick der Hoffnung – diese letzte prominente Stimme des Gaullismus, die auch in ihrem eigenen Land, jedenfalls im ehemaligen gaullistischen und rechten politischen Spektrum Frankreichs, nur noch wenig Zustimmung findet.
Anders als ebo meint, hat er recht: Europa ist Vasall, nicht nur die vdL. Ist keine persönliche Sache. Wir „Untertanen des Vasallen“ werden dem Niedergang und der Armut ausgesetzt. Deshalb hat Villepin recht mit der „Europäischen Abhängigkeitserklärung“.
Den US Hegemon-Oligarchen steht das Wasser jetzt so bis zum Hals, dass sie beginnen, ihre Vasallen (uns!) aufzuessen.
hg
28. Juli 2025 @ 08:35
Eine Loslösung aus dem Abhängigkeitsverhältnis mit den USA käme einem Aufstand der Vasallen gleich. Das Verhältnis hat bis zur Erreichung der globalen Interessen der USA, also hin zur einzigen Weltmacht, zu bestehen, zumal die BRICS- Staaten sich anschicken, diesen Interessen zu widerstehen. Unterm Strich ist eine Alternative aussichtslos, trotz allen Loslösungsbestrebungen seitens der EU. Es sind nicht Werte die hier gewichten, es sind Interessen!
Kleopatra
28. Juli 2025 @ 08:13
Tja. Wenn wir die Amerikaner nicht als Verbündete gegen Russland bräuchten, hätten wir ihnen nicht so weit entgegenkommen müssen. Und die WTO kann man jetzt gegraben.
Helmut Hoeft
28. Juli 2025 @ 08:02
@Kleopatra
FACK, das ist das Problem!
Die USA haben sich schon nach dem WK I unentbehrlich gemacht (aka Europa hörig gemacht), falsches politisches und v. a. falsches ökonomisches Denken und Handeln haben das bis zum Vasallentum (aka völlige Unselbständigkeit) wachsen lassen! m(
Und Joachim-Friedrich Martin Josef freut sich wie Bolle, das Bild passt:
„Harte Arbeit zahlt sich aus“ Merz freut sich über abgewendeten Handelskonflikt https://www.n-tv.de/wirtschaft/Merz-freut-sich-ueber-abgewendeten-Handelskonflikt-article25928313.html
Titi
28. Juli 2025 @ 08:02
Schon allein die Bilder vom Treffen und die Körpersprache der Beiden sagt viel vom Abhängigkeitsverhältnis aus. Von der Leyen wirkt wie ein artiges (und ängstliches) Schulmädchen, das sich nicht traut, zu widersprechen, während Trump, in gewohnter Ego-Pose, trotzig, selbstbewusst und machtdemonstrierend wirkt. Da sieht man, wer das Sagen hat.
Guido B.
28. Juli 2025 @ 07:55
Schaut alle her, es ist doch alles ganz einfach:
Die USA wollen Hegemon der Welt sein, und Deutschland will Hegemon Europas sein.
Wer leidet darunter? Die Bürger der USA und Europas.
Die „Achse des Bösen“ hat folgende Namen: Trump, von der Leyen, Weber, Merz.
Es gibt an Russland, China, Iran und Nordkorea nichts zu hassen. Die Bedrohungen sind hausgemacht.
Niko
28. Juli 2025 @ 07:41
War nicht anders zu erwarten. Unterwürfigkeit, wie sonst nur im Rotlichtmilieu möglich. VDL überbietet darin sogar noch Rütte, dessen Schleimerei.
Stef
28. Juli 2025 @ 07:39
Was wir Vasallen beginnen müssen zu verstehen: Es gibt keinen glimpflichen Ausweg aus der Abhängigkeit von unserem Hegemon USA. Heute brauchen wir ihn wegen Russland (ich bezweifle das, aber das ist das Standardargument). Morgen brauchen wir ihn wegen China und übermorgen gibt es andere Gründe. Und auch wenn Trump wieder weg ist, wird sich an diesem Sachverhalt nichts ändern, denn die USA sind sich immer selbst der Nächste.
Eine größere Unabhängigkeit von Europa zu erlangen wird ein jahrelanger, schmerzhafter und teurer Prozess sein mit Risiken. Es wird kein Fenster geben, dass uns eine „glimpfliche“ Tarnsition hin zu größerer Selbstbestimmung ermöglicht. Es ist eine Frage des Mindsets und unsere aktuelle Führung hat das Mindset transatlantischer Untertanen, wodurch sie schon im Vorfeld alles vereitelt, dass in diese Richtung gehen könnte. Mit einem anderen Mindset kann man einen anderen Kurs fahren und damit auch Erfolge erzielen, aber es wird immer riskant sein und jeder substanzielle Schritt wird seinen (schmerzhaften) Preis kosten.
Es bleibt also alleine die Frage an uns Europäer: Sind wir bereit die Preise und Risiken einer größeren Unabhängikeit und Selbstbestimmung in Kauf zu nehmen? Dann müssen wir uns die passende Führung geben. Ansonsten richten wir uns auf ein Leben als Vasallen ein und dienen den USA.
european
28. Juli 2025 @ 07:38
Interessant ist, was Ursula von der Leyen ueber das US Frackinggas sagt. Hier ein Auszug aus ihrer Pressekonferenz.
„The US provides „more affordable and better“ LNG than Russia“
https://x.com/AXChristoforou/status/1949705825515188524
Dazu schreibt Blackout-News noch im Juni 2025
https://blackout-news.de/aktuelles/gaspreisexplosion-amerikanisches-lng-mittlerweile-doppelt-so-teuer-wie-russisches-gas/
„Im ersten Quartal 2025 lag der durchschnittliche Preis für US-LNG bei 1,08 Euro pro Kubikmeter. Russisches Flüssigerdgas kostete im selben Zeitraum lediglich 0,51 Euro. Trotzdem machten die USA mit rund 48 Prozent den größten Anteil an den LNG-Importen aus. Für 13,4 Milliarden Kubikmeter zahlte die EU insgesamt 14,7 Milliarden Euro.“
Leyenomics ;). An die Grundrechenarten muessen wir nochmal ran.
Stef
28. Juli 2025 @ 05:29
Tagesschau: „ So werde die EU zustimmen, Energie aus den USA im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar mehr in die USA zu investieren, sagte der US-Präsident.“
Also 3x mehr Energie… Abhängigkeitserklärung bleibt die treffende Zusammenfassung.