Update zur Flüchtlingskrise: “Kein neues 2015”

Kommando zurück, die neue Flüchtlingskrise hat doch nichts mit 2015 gemein. Dies hat die Bundesregierung in Berlin klargestellt. Wenn sie sich da mal nicht täuscht.

2015 und 2020 seien “sehr unterschiedlich”, sagte Regierungssprecher Seibert in Berlin. So gebe es inzwischen das EU-Türkei-Abkommen, und die EU-Grenzschutzbehörde Frontex sei auch viel besser aufgestellt.

Dass das “Abkommen” kein Abkommen ist, sondern nur ein unverbindlicher Deal, und dass Erdogan sich nicht mehr daran hält, hat Seibert offenbar vergessen. Und dass Frontex immer noch voll einsatzfähig ist, ist ihm wohl auch entgangen!?

Immerhin erklärte der Regierungssprecher, dass die Aussage von Bundeskanzlerin Merkel weiterhin gelte, dass sich 2015 nicht wiederholen werde: “Der hat seine Gültigkeit, ja.” Doch auch da könnte er sich täuschen.

Denn von Frontex wissen wir, dass sich die Lage an der EU-Außengrenze zur Türkei bedrohlich zuspitzt. „Massenmigrationsströme nach Griechenland erwartet“, heißt es in einer internen Depesche. Es werde „schwer sein“, den Andrang „zu stoppen.“

Wahrscheinlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wasserwerfer und Tränengas-Kommandos am Grenzübergang kapitulieren – oder die Migranten andere Wege nach Griechenland oder Bulgarien finden.

Denn wäre es wieder wie 2015 – mit einem Unterschied: Die Balkanroute ist dicht, die Menschen könnten nicht nach Deutschland weiterziehen. Merkels Verdienst ist das allerdings nicht. Denn sie war gegen die Schließung der Balkanroute.

Die Immer-noch-Kanzlerin wollte das Schicksal der EU-Außengrenzen einzig allein Erdogan anvertrauen – und sie scheint auch jetzt wieder bereit, den türkischen Despoten mit ein paar Milliarden Euro zu besänftigen…

Siehe auch “Nie wieder 2015 – Nun ist es doch passiert”

P.S. Über 2015 lässt sich trefflich streiten. In unserem Post haben wir vor allem auf den Massenexodus aus der Türkei und die Erpressungsversuche Erdogans abgestellt. Daran hat sich in den letzten fünf Jahren nichts geändert, im Gegenteil: Es ist noch schlimmer geworden…