Update: Verläuft der Fall Nawalny im Sande?
Der Kreml-Kritiker Nawalyn hat überraschend die Klinik in der Berliner Charité verlassen. Er hat sich von dem mutmasslichen Giftanschlag gut erholt und will sogar nach Russland zurückkehren. Haben sich damit die geplanten Sanktionen erledigt?
Nawalny wurde insgesamt 32 Tage in der Charité behandelt, davon 24 Tage auf der Intensivstation, meldet die „Süddeutsche“. Die behandelnden Ärzte halten eine vollständige Genesung für möglich.
Das verwundert. Denn das – nach deutschen Angaben verwendete – Nowitschok-Gift gilt als tödlich; selbst in kleinsten Dosen soll es bleibende Schäden verursachen. Nach Skripal wäre Nawalny bereits der zweite „russische Patient“, der sich schnell und dauerhaft erholt.
Unklar ist, was nun aus den geforderten unabhängigen Untersuchungen werden soll – und aus den geplanten Sanktionen. Kanzlerin Merkel lehnt einen Stopp der deutsch-russischen Pipeline „Nord Stream 2“ ab und versucht, die heiße Kartoffel der EU zuzuschieben.
Doch in Brüssel ist sie noch nicht richtig angekommen. Bisher hat sich nur das Europaparlament mit dem Fall Nawalny befasst – und ein Ende von Nord Stream 2 gefordert. Die meisten deutschen Abgeordneten waren übrigens gegen den Baustopp…
Siehe auch „Verläuft der Fall Nawalny im Sande?“
H.J. Terpstra
26. September 2020 @ 11:11
Why is the company Allseas (Dutch not Swiss) victim of this game between Russia and the USA? Is Shell too big for sanctions? Allseas interesting history!
Michael Schmutzer
24. September 2020 @ 09:25
Bei der Ermordung Kashogis in der Saudiarabischen Botschaft in der Türkei wurden keine Sanktionen erwogen obwohl es sich hier um einen bestialischen Mord handelte. Bei Nawalny ist genau das Gegenteil der Fall. Hier soll die Nordstream 2 gecancelt werden egal was es kostet. Haben unsere Politiker noch alle Tassen im Schrank?