Und jetzt die “gute” Nachricht vom Euro
Eigentlich soll der Euro-Gipfel zweimal im Jahr tagen. Doch seit zwei Jahren ist nichts passiert – bis heute. Nun nehmen gleich 27 Staaten teil – also auch acht Länder, die die Währung nicht teilen. Warum eigentlich?
Nun ja, das “inklusive Format” hat mehrere Vorteile. Zum einen ist Kanzlerin Merkel nicht ganz so allein mit Frankreichs Macron und den Italienern und Spaniern, die eine Euro-Reform und mehr Geld fordern.
Zum anderen freut das die EU-Kommission, die sich ja in den Kopf gesetzt hat, alle EU-Länder außer UK und Dänemark von den Vorzügen der Gemeinschaftswährung zu überzeugen. Und jetzt kommt’s:
Die größte Hoffnung ruht auf Bulgarien und Ungarn! Bulgarien spielt schon länger mit dem Gedanken, den Euro einzuführen. Und wenn die Bulgaren das machen, wollen die Ungarn nachziehen, heißt es in Brüssel.
Aus Sicht der Brüsseler Eurokraten ist das eine gute Nachricht. Aus Sicht vieler Kritiker ist es aber ein Alptraum. Schließlich gilt Bulgarien als chronisch korrupt; das Land ist nicht einmal Mitglied bei Schengen.
Das Europaparlament hat gerade wieder einen alarmierenden Bericht über Schmuggel veröffentlicht. Zudem kam heraus, dass die bulgarischen Behörden bei einer Razzia im Mai rund 210.000 Bitcoins beschlagnahmt haben.
Aber auch hier muss man das “Gute” sehen: Mit einem Verkauf könnte Bulgarien – eines der ärmsten europäischen Länder – knapp ein Fünftel seiner Staatsschulden tilgen. Die Bitcoin sind nämlich rund 3,3 Mrd. Euro wert.
Die Kehrseite: Sollte Sofia die Bitcoins auf einen Schlag losschlagen, könnte es einen Kurssturz verursachen – und im Extremfall eine neue Finanzkrise auslösen. Ein Super-Kandidat für den Euro…
Siehe auch “Braucht man da noch eine Euro-Reform?”
Baer
16. Dezember 2017 @ 08:34
Egal wie ,wir werden Deutschland schon kleinkriegen.So wie hier in diesen Schmutzecken der Politik mit Verträgen,Gesetzen oder Vorschriften umgegangen wird,lässt das nur einen Schluss zu.,nämlich die EU muss um jeden Preis scheitern,und dabei so viel Schäden wie möglich anrichten.
Natürlich zum Wohle der USA.
Michelle Obendorfer
15. Dezember 2017 @ 15:20
Na ob das so eine gute Idee ist? Ich bezweifle es stark! Bulgarien, oder auch Ungarn im Euro? Mh… Also ich halte das für eine denkbar schlechte Idee!
Zumal die (wirtschaftliche) Konkurrenz innerhalb der Währungsunion, der Eurozone doch sowieso schon riesig ist… Oh je. Ich erinnere nur mal an die Spaltung zwischen den südeuropäischen und den nordeuropäischen Staaten…
Peter Nemschak
15. Dezember 2017 @ 14:18
Wenn Korruption der Gradmesser für den Euro ist, müsste man überlegen seinen Wirkungsbereich eher zu verkleinern als zu vergrößern.
MichaelE
15. Dezember 2017 @ 13:47
“Die Kehrseite: Sollte Sofia die Bitcoins auf einen Schlag losschlagen, könnte es einen Kurssturz verursachen – und im Extremfall eine neue Finanzkrise auslösen. Ein Super-Kandidat für den Euro…”
Soso. der Verkauf von Bitcoins im Gegenwert von 3,3 Milliarden kann also eine neue “Finanzkrise” auslösen.
Satire sollte auch als solche gekennzeichnet werden 🙂