“Unaufhaltsamer Niedergang”

Wie sehen belgische Intellektuelle die Lage nach dem Terror von Brüssel? In den Zeitungen kommen meist trotzige, tolerante und ironische Stimmen zu Wort. Aber es gibt auch andere Meinungen.

Europa befinde sich in einem unaufhaltsamen Niedergang, vergleichbar dem Römischen Imperium, meint etwa der belgische Historiker D. Engels.

Der Terror sei nur das letzte, wenn auch schlimmste Symptom. Engels zieht bei “telepolis” eine umfassende, vernichtende Bilanz:

Tatsächlich sind die Parallelen zwischen der Niedergangsphase der römischen Republik, also dem 1. Jahrhundert vor Christus, und der gegenwärtigen Krise der europäischen Gesellschaft extrem augenfällig: Arbeitslosigkeit, Globalisierung, Niedergang traditioneller Religionen und Werte, Populismus, Brot und Spiele, Kriminalität, Staatsschuld, Massenimmigration, asymmetrische Kriege, massive Verflechtung von Wirtschaft und Politik, Fundamentalismus, Terrorismus und schließlich das allmähliche Versinken in Rezession und bürgerkriegsähnliche Zustände – all das prägt eben nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch die letzten Jahre der Republik, bevor sie an ihren inneren Widersprüchen zerbrach und in einen plebiszitär verbrämten, tatsächlich aber autoritären Sicherheitsstaat überging.

Zwar dürfe man angesichts des Scheiterns nicht in Angst und Schrecken verfallen, so Engels. Der übliche, geschäftige Optimismus helfe aber auch nicht weiter:

“Nur eine pessimistische Einschätzung unserer Zukunft ermöglicht es hier, einen realistischen Pragmatismus zu entwickeln, um wenigstens das Schlimmste zu vermeiden.”

Dem kann ich nur zustimmen… – Mehr zum Terrorismus hier