Trotz Lampedusa: “Frontex hilft”

Nach dem neuen Flüchtlingsdrama vor Lampedusa hat die EU-Kommission jede Verantwortung zurückgewiesen. Man tue alles, um Flüchtlingen zu helfen. Dies gelte auch für den europäischen Grenzschutz Frontex. 

Die Frontex-Mitarbeiter hätten bereits 16.000 Menschenleben gerettet, so ein Kommissionssprecher. Auf die Frage, wie viele Menschen im Frontex-Zuständigkeitsgebiet ihr Leben verloren haben, gab er keine Antwort.

Die bittere Wahrheit ist, dass Frontex in erster Linie der Abschreckung und Abschottung dient, nur in Notfällen helfen die Grenzschützer den Schiffbrüchigen. Meist sind sie gar nicht zur Stelle, wenn Not am Mann ist.

Derweil hat sich die Bilanz des Dramas auf Lampedusa weiter verschlimmert. Mindestens 114 Menschen sind ertrunken, viele werden noch vermisst. Was mit den Geretteten geschehen soll, ist ungewiss.

Aus Italien dürfen sie jedenfalls nicht raus – dies verhindert das so genannte Dublin-Abkommen. Es schützt alle EU-Länder ohne Grenzen zu Drittstaaten – also vor allem Deutschland. – Mehr zum Thema hier