Athen soll Schuldendienst stoppen
Heute soll die Expertenkommission zum Schuldenberg in Griechenland ihr Urteil abgeben. Die neue Linksregierung hatte sie eingesetzt, um mögliche Unregelmäßigkeiten zu prüfen.
Unter den Gutachtern sind auch belgische Juristen. Und die kommen, folgt man den belgischen Medien, zu dem Schluss, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Athen solle deshalb den Schuldendienst einstellen, heißt es in der Agentur Belga:
Les experts recommandent à ce titre au gouvernement grec de suspendre le remboursement de sa dette, arguant que les droits fondamentaux priment sur ceux des créanciers.
Noch liegt der Text nicht vor. Aber es könnte, so ein Radiosender, dem Schuldenstreit eine ganz neue Wende geben. Was wäre, wenn Athen die Schulden für null und nichtig erklärte?
Mehr zur Eskalation im Schuldenstreit hier
luciérnaga rebelde
17. Juni 2015 @ 16:22
Jetzt heisst es sogar, dass der amerikanische Finanzminister GR aufruft, einen Kompromiss mit seinen Gläubigern zu suchen um zu verhindern, dass die Weltwirtschaft ins Ungewisse abgleitet! (http://www.rfi.fr/europe/20150616-grece-tsipras-cherche-soutiens-opposition-fmi-ue-partis-politiques/?ns_mchannel=fidelisation&ns_source=newsletter_rfi_fr_monde&ns_campaign=email&ns_linkname=editorial&rfi_member_id=1007859120284&aef_campaign_ref=article&aef_campaign_date=2015-06-17). D.h. dass das kleine Griechenland für die Gesundheit der Weltwirtschaft verantwortlich ist? Unglaublich!
ebo
17. Juni 2015 @ 16:26
Griechenland ist doch nur ein Symptom für die Unfähigkeit der Eurozone eine koharente und solidarische Wirtschaftspolitik zu machen! Zudem lauern die Märkte auf jede Schwäche
Andres Müller
18. Juni 2015 @ 03:13
Das denke ich auch. Etwa der zunehmende Druck aus gewissen Kreisen um (Global) das Horten von Bargeld zu unterbinden ist ein untrügliches Signal das eine weitere Stufe der Weltwirtschaftskrise bevor steht.
Die Investitionen an den Aktienmärkten wird kaum von hohen Produktverkäufen aus der Realwirtschaft gestützt, sie ist eher ein Effekt von Tiefstzinsen und der Geldschwemme der Notenbanken. Die Ungleichverteilung des Kapital nimmt Weltweit noch immer stark zu, was der Realwirtschaft letztlich schadet. Sie sind gezwungen die Preise zu senken. Einmalige Effekte wie der gesunkene Preis von Rohstoffen beginnen zu verpuffen. Auch bei den Anleihen beginnt sich etwas zu tun, ein Default Griechenlands könnte auf breiter Front zu steigenden Zinsen führen, was Staaten mit hohen Schulden schwer belasten würde.
Andres Müller
17. Juni 2015 @ 15:40
“Glaube auch jetzt nicht daran dass sie die Griechen wie eine heisse Kartoffel fallen lassen.”
@Alois
Die Griechen hatte man schon letztes mal einfach fallen gelassen. Ich erinnere daran das die letzte Zahlung der Griechen nur noch durch einen Trick gelang, der kein Ergebnis einer Übereinkunft mit den Gläubigern war. Zur Rückzahlung eines Kredits des IWF über 750 Millionen Euro zog Griechenland 650 Millionen Euro vom eigenen IWF-Konto ab.
Aus diesem Grund glaube ich nicht daran das sich zwischen letztem mal und diesem mal etwas Wesentliches geändert hätte. Nur das den Griechen langsam die Tricks ausgehen. Die vorhandene Zahlungsunfähigkeit ist allerdings noch eine Weile als Terminverschiebung weiter verhandelbar. Vermutlich setzen die Gläubiger auf diesen zusätzlichen Druck, der für die Griechen fast unerträglich werden dürfte. Dieser Schuss könnte allerdings nach Hinten gehen, den in GR scheint man langsam genug zu haben und sogar mehrheitlich wieder die Drachme herbei zu sehnen.
luciérnaga rebelde
17. Juni 2015 @ 15:00
Und dann ist ja auch noch das Flüchtlingsproblem das vor allem die Mittelmeerstaaten, und insbesondere die PIGS, angeht. Der Norden wäscht sich die Hände, zettelt aber über die NATO dauernd Kriege an, die Flüchtlinge verursachen. Wer soll das zahlen und womit? Die PIGS zahlen ja auch ihr Teil an die NATO. So what?
Alois
17. Juni 2015 @ 13:06
Sehr guter Artikel, DANKE
lese alles wo der Mainstream nicht mehr hinkommt und verlinke es mit meinen Kommentar auf meinen Blog.
DANKE an alle die dies möglich machen.
Gruss
Alois
Alois
17. Juni 2015 @ 13:04
Die Vorgangsweise der EU gegenüber Griechenland dient nur zu einen Zweck, die Gläubiger und Banken zu schützen. Frau Merkel und die EU haben schon so viel Geld hineingepumpt, der Verlust wäre für beide Seiten enorm. Glaube auch jetzt nicht daran dass sie die Griechen wie eine heisse Kartoffel fallen lassen.
Die Griechen wären sicher besser daran den Euro zu verlassen und sich wieder selber auf die Beine zu stellen. Griechenland muss auch sein System ändern er kann nicht so weitermachen wie bisher.Vergessen wir natürlich auch nicht den Amerikaner der auch seinen desolaten Dollar im Spiel hat.
Gruss Alois
http://dieganzewahrheit-blog.tumblr.com
https://youtu.be/JpMwPOAXw14
GS
17. Juni 2015 @ 12:38
Das hätten die Griechen sicher am liebsten. Ein Default in der Eurozone. So eine Art best of all worlds, aus griechischer Sicht.
Peter Nemschak
18. Juni 2015 @ 07:50
Für alle populistischen Parteien, egal ob rechts oder links, ist ein vereintes Europa das große Feindbild. Syriza und ihr rechtspopulistischer Koalitionspartner sind dabei keine Ausnahme. Mich wundert, dass linksintellektuelle Träumer, welche nach wie vor an die Richtigkeit der Politik von Tsipras glauben, dies nicht sehen wollen.
luciérnaga rebelde
17. Juni 2015 @ 10:43
Das CADTM hatte im April eine erste Evaluation der Schulden herausgegeben. Und ausgerechnet heute kann man folgendes lesen: http://cadtm.org/Executive-Summary-of-the-report
Mal sehen wie es weiter geht. Was sicher ist ist dass man der offiziellen Presse -und anscheinend insbesondere der deutschen- keinesfalls trauen kann. ALLE Medien stehen unter Lobby-Druck!