“Schutz der Kultur ist reaktionär”
Die EU-Kommission zeigt ihr wahres Gesicht. Der Schutz der Kultur, den Frankreich beim geplanten Freihandelsabkommen mit den USA durchsetzt hat, sei reaktionär, sagte Behördenchef Barroso.
Die Kritiker des Freihandels auf der Linken (in Frankreich) verstünden einfach nicht die Vorteile, so der liberale Portugiese. Die Antiglobalisierungs-Rhetorik der Pariser Sozialisten sei abwegig.
Wie bestellt lieferte die Bertelsmann-Stiftung gleich noch eine Studie, derzufolge die Vorteile einer transatlantischen Freihandelszone noch größer wären als bisher angenommen.
Den größten Zuwachs verzeichnen nach den Berechnungen die USA. Dort würde das BIP je Einwohner um 13,4 Prozent steigen. In der EU könnte das BIP um durchschnittlich fast fünf Prozent höher ausfallen.
Am meisten soll Großbritannien profitieren, am wenigsten Frankreich. So gesehen hat die französische Abwehrhaltung vielleicht doch einen rationalen Kern? – Mehr zum Thema hier
Andres Müller
17. Juni 2013 @ 15:24
Die Freihandelszonen “American Union” (USA, Mexico, Kanada) NAFTA, und die EU zusammen zu bringen, daran wird seit Jahren gearbeitet. Die Krise in Europa erleichtert den US dominierten transatlantischen Denkfabriken die Realisierung unter US -Regie. Frankreich ist geschwächt, deren Aufbäumen vermutlich bloss gespielt um die eigenen Bürger zu beruhigen. In Wirklichkeit sitzt Frankreichs Aussenminister gerade in Kanada um die westlich elitären Bündnispläne voranzutreiben. Die angeblich gescheiterte EU nimmt Anlauf zu noch Grösserem.
Aktuelles dazu auch: http://www.bloomberg.com/news/2013-03-23/mexico-envisions-nafta-eu-trade-agreement-foreign-minister-says.html
Zuerst habe ich davon vor vielen Jahren gehört, in einem Buch über Rockefeller, die Bilderberger von Jim Tucker gehört in seinem Buch Bilderberger Diary
Die Presse sprach lange hatnäckig über die Nordamerikanische Union N.A.U wie über eine Verschwörungstheorie, obwohl die Vereinbarungen über solche Bündnisse in vollem Gang waren.
vor vielen Jahren schon…
“openly acknowledged that Bilderberg intended for the Western Hemisphere to become an “American Union” similar to the European Union. The American Union’s common currency would be the dollar. ”
Hier geht es nicht um kommunale wirtschaftliche Vorteile und schon gar nicht um den Erhalt der Kultur, sondern um die Schaffung einer neuen politischen Weltmacht, welche die westlichen Währungen fusionieren sollen. Was der Schweizer Notenbanker Jordan in England bespricht kann man erahnen, es wird wohl um die vielen Milliarden von Euros gehen welche sich in den Händen der SNB befinden. Im Falle einer Währungsfusion würde der SNB sicher eine Schlüsselrolle zufallen.
Nicht die breite Masse der Bürger die darin leben sollen, haben die Vorteile, sondern die Eliten sichern damit ihre Machtansprüche ab. Es geht darum die stetig wachsende Ungleichheit durch eine politisch-wirtschaftliche Konstruktion so abzusichern das die Demokratien einzelner Nationen unter einer “westlich globalen Wirtschaftsregierung” hirarchisch untergeordnet sind. Mario Monti von der Trilateralkomission und Bruegel bereitet Europa seit langem auf eine Union vor in welchem der einzelne Nationalstaat abgewertet ist. Der 2013 zu Bilderberger gereiste EZB-Mann Klaas Knot (warum gerade er?) bestätigte vor Kurzem: “Die Enteignung von privaten Bank-Guthaben wird künftig Teil der „europäischen Liquidierungs-Politik sein“. Vermutlich steht auch die nationale Demokratie unter dem Aspekt wirtschaftlicher Unabhängigkeit auf deren Liquidations- Liste. Hindernisse wie “Karlsruhe” sollen beseitigt werden, den einzelnen Staaten soll die wirtschaftliche Hoheit entzogen werden.
Hyperlokal
17. Juni 2013 @ 15:03
Mich wundert ja der geringe Arbeitsmarkteffekt, der laut Bertelsmann-Lobby-Papier ermittelt wurde, wie auch immer. Nur 180000 neue Jobs kurzfristig, also einmalig?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/studie-freihandel-zwischen-eu-und-usa-nutzt-teilnehmern-a-906127.html
Und dafür müssen wir langfristig (!) Hormonfleisch und Genmais konsumieren? Sollen uns den ärgerlichen Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums in den USA zur Beglückung von Patentanwälten und Patentbehörden unterwerfen? Sollen irgendwelche Investitionsschutz-Strafen widerlicher Großkonzerne zahlen, wenn die die Umwelt oder unsere Gesundheit kaputt machen und wir ihnen das untersagen wollen?
Was für ein schlechtes Geschäft! Europa wird für’n Appel und ‘nen Ei verkauft. Wenn man sich das durchliest, dann sieht das aus, wie ein Nullsummenspiel auf Kosten von Afrika und Osteuropa und noch einigen anderen Regionen.
Das folgt doch alles sehr der üblichen fatalen Wettbewerbslogik: “The winner takes it all”. Der innereuropäische Handel wird substituiert durch kontinentale Handelsbeziehungen. Das nützt nur den mächtigsten. Stabile regionale oder binneneuropäische Wirtschaftskreisläufe werden sabotiert zugunsten der Interessen der ganz starken globalen Player. Monsanto und Co. lachen sich in’s Fäustchen.
Wer Europa bauen will, der muss eine (Schutz-)-Hülle definieren! Ansonsten gibt es kein Europa, sondern irgendein undefinierbares, amophes, krebsgeschwürartiges, glibbriges Etwas..
Das Freihandelsabkommen zeigt, dass es unseren Eliten nicht wirklich um Europa geht und nie ging, sondern um einen globalen Freihandel zugunsten globaler Konzerne, die nicht mit vielen Regierungen verhandeln wollen, sondern sich zentrale Ansprechpartner wünschen. Nur das ist von der europäischen Idee übriggeblieben. Für die Interessen der Bürger ist da kein Platz. Mit 180000 Arbeitsplätzen also wollt ihr uns kaufen und Euch ansonsten aber die Taschen vollstopfen? Nein danke!
Die Kommission von Gnaden Orban, Merkel und Co. hat nicht das Mandat, solche Dinge für uns alle zu entscheiden. Dazu sind die USA und EU-Eliten zu korrupt und zu stark beeinflusst von Lobbykräften, die offensichtlich schon im Ansatz die Richtung mitbestimmen dürfen, während die Öffentlichkeit außen vor bleibt.
Ein solch fatales und undemokratische Projekt ist illegitim. Da können Bertelsmann und Prof. Unsinn schwärmen und Propaganda machen bis zum abwinken. Die Ergebnisse sind schon jetzt unakzeptabel.
Baer
17. Juni 2013 @ 13:33
Was macht Herr Barroso eigentlich hauptberuflich ?Woher bei Bertelsmann der Wind weht ist nun hinlänglich bekannt.
Wie kommt das Ergebnis dieser angeblichen Studie zu stande?
Die einzigen die davon profitieren sind die USA – und wir verleiren den Rest an Eigenständigkeit und Demokratie.
Sachft unser Geldsystem ab, dann kehrt auch wieder ein ordentliches Witschaftsleben zurück ,alles andere ist Lüge und Betrug ,aber davor schrecken die (nicht)verantwortlichen schon lange nicht mehr zurück.